■ Müllkarawane geht auf die Reise: In Schleswig-Holstein wird Deponie aufgelöst
Hamburg/Flensburg (rtr/dpa) – Ein politisch umstrittener Mülltransport ist gestern von Schleswig-Holstein nach Mecklenburg- Vorpommern gestartet. Trotz Protesten von Umweltschützern holten Lastwagen die ersten von insgesamt 162.000 Tonnen Restmüll aus einer Zwischendeponie in Harrislee im Kreis Schleswig-Flensburg ab. Die Abfälle sollen bis Ende des Jahres zur Endlagerung nach Schöneberg gebracht werden. Täglich 30, insgesamt 6.400 Fahrten über 200 Kilometer sind für die Umlagerung nötig. Die Aktion kostet 35 Millionen Mark. Das Geld ist bereits von den Bürgern über die Müllgebühren eingezogen worden. Die Verlagerung war nötig geworden, weil Harrislee lediglich eine Genehmigung zur Zwischenlagerung hat. Bündnis 90/Die Grünen nennen die Deponie-Räumung „ökologischen Wahnwitz“. Über eine Million Liter Sprit würden verfahren und die Umwelt zusätzlich belastet. Das angesparte Geld hätte besser für den Ausbau und die Sicherung der Harrisleer Deponie verwendet werden sollen. Bei dem Müll handelte es sich um ungefährliche Siebreste aus der Kompostierung von Hausmüll.
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