Hass soll beim Suchen helfen

Der frühere SS-Offizier Karl Hass soll der römischen Militärstaatsanwaltschaft bei der Suche nach 80 Tonnen Gold helfen, die die deutschen Besatzer 1944 entwendet und auf der Flucht vor den Alliierten außer Landes gebracht haben sollen. Hass sei in dieser Angelegenheit bereits verhört worden, berichtete die Staatsanwaltschaft gestern. Er habe ausgesagt, das von den deutschen Truppen versteckte Gold müsse sich noch in Norditalien und in der Schweiz befinden. Der römische Staatsanwalt Antonio Intelisano, der auch im Priebke-Prozeß die Anklage vertreten hatte, erklärte, seine Behörde sei vermutlich nur noch „einen Schritt von der Wahrheit entfernt“.

Der 84jährige frühere Sturmbannführer Hass befindet sich derzeit in einer Klinik in Grottaferrata bei Rom unter Hausarrest. Er erwartet in Italien ein Verfahren wegen der Teilnahme an der Erschießung von 335 italienischen Geiseln durch die SS im März 1944. Einer der mutmaßlichen Hauptverantwortlichen des Massakers, der frühere Hauptsturmführer Erich Priebke, war am 1. August in Rom wegen Verjährung und mindernder Umstände freigesprochen worden.