500 neue Jobs in Sebaldsbrück

■ Mercedes-Roadster SLK wird im Dreischichtbetrieb gebaut

Daß es so viele sind, die für ihre neue Stinkekiste eben mal 52.000 Mark hinblättern, hatte nicht einmal der Hersteller geglaubt: Noch vor dem offiziellen Verkaufsstart des kleinen Roadster SLK verkündete Mercedes-Benz gestern in Bremen, daß die 35.000 für '97 geplanten Einheiten nicht ausreichen. Die Nachfrage ist so stürmisch, daß die Lieferzeiten schon in Jahren gemessen wurden. Jetzt wird in Sebaldsbrück „in die Hände gespuckt“: Dreischichtbetrieb, SLK-Austoß 1997 um 7.000 Stück höher, 1998 um nochmal 4.000 höher. Und die gute Nachricht für Bremen: 500 neue Jobs im nächsten Jahr. Das jedenfalls versprach Vorstandsmitglied Manfred Remmel auf der gestrigen Pressekonferenz.

Wieviele Ex-Vulkanesen sich jetzt Hoffnung machen können, wurde nicht bekannt gegeben. Denn erst einmal werden alle Mercedes-Azubis übernommen, dann arbeitslos werdende Mitarbeiter anderer Konzerntöchter in der Region (zum Beispiel DASA), und erst dann kommt der freie Arbeitsmarkt dran.

Gewöhnlich wird heutzutage eine Produktionssteigerung durch die Steigerung der Produktivität zu erreichen versucht. Doch da scheint Mercedes an eine gewisse Grenze zu stoßen: Seit 1993 erhöhte man in Bremen, wo neben der C-Klasse und dem SL jetzt auch SLK und der Kombi mit den runden Augen gebaut werden, die Betriebszeit auf 105 Wochenstunden, „flexibilisierte“ die Arbeitszeit, kam zu längeren Maschinenlaufzeiten und verbesserte die Produktionslogistik. Insgesamt arbeiten derzeit im Bremer Werk 13.500 Mitarbeiter.

BuS