Die SPD wird jünger

■ Viele Parteitage in Schleswig-Holstein

Die Landespolitik in Schleswig-Holstein stand am Sonnabend im Zeichen von Parteitagen aller fünf Landtags-Parteien. Während in Kiel die Grünen über den Atomausstieg (siehe nebenstehenden Bericht) berieten, befaßte sich die größere Regierungspartei SPD mit ihrer Altersstruktur.

Wesentliches Ergebnis der Beratungen: Die Einführung einer Jugendquote. Bei Kommunal- und Landtagswahlen müssen mindestens zehn Prozent der Kandidaten unter 35 Jahren alt sein. Für Parteiämter oder Bundestagwahlen gilt die Regelung allerdings nicht. Die Jungsozialisten hatten eine 20-Prozent-Quote gefordert.

Nach Angaben der SPD handelt es sich um die bundesweit erste Jugendquote bei einer der etablierten Parteien. Hintergrund der Entscheidung sind die Nachwuchsprobleme der schleswig-holsteinischen SPD. Von den rund 34.000 Mitgliedern sind nur noch zwölf Prozent jünger als 35 Jahre. Die über 60jährigen kommen dagegen auf einen Anteil von 30,5 Prozent. In der Landtagsfraktion ist von den 33 Abgeordneten lediglich einer jünger als 40.

Die Oppositionsparteien CDU und FDP sowieso, aber auch der rotgrün-freundliche Südschleswigsche Wählerverband (SSW), kritisierten derweil auf ihren Versammlungen die Arbeit der rot-grünen Landesregierung. Die beiden Erstgenannten rundweg, letzterer vor allem die „kurzsichtige Sparpolitik“ der Kieler Koalition. Einsparungen, so der SSW, dürften nicht bei den Minderheiten im Lande beginnen. dpa