: Plakat-Bau
■ Die Gestalter Ott+Stein zeigen im Stilwerk ihre Architekturplakate
Wer sich auch nur am Rande für Architektur interessiert, dem sind die graphischen Arbeiten von Nicolaus Ott und Bernard Stein schon begegnet. Vom Veranstaltungsplakat über das Signet bis zur Buchgestaltung und dem Entwickeln einer Corporate Identity haben die beiden Berliner Graphiker in den vergangenen zwanzig Jahren gearbeitet. Groß geworden mit der Berliner Architekturgalerie Aedes, für deren Außendarstellung sie von Beginn an verantwortlich waren, gestalten sie heute sowohl für namhafte Architekten wie Verlage und Aussteller.
Die Ausstellung ihrer Arbeiten im Stilwerk zeigt nun den Weg von den spartanischen, konstruktivistischen und sehr typographiekonzentrierten Plakaten ihrer Anfangszeit zu den neueren Entwürfen, die auch verstärkt Fotografie und Zeichnung mit einbeziehen. Natürlich gestaltet das Duo, das trotz des inzwischen appetitlichen Erfolges noch immer ohne fremde Unterstützung nur zu zweit arbeitet, auch Plakate für musikalische oder museale Veranstalter, aber der Dialog mit den Architekten zeigt doch spezifische Wirkung.
Das Plakat „Tektonik“ für Hans Kollhoffs programmatische Baseler Ausstellung 1991 zeigt den architektonischen Aufbau, den Ott+Stein zeitdem noch vielfach variiert haben, in seiner „Schlüsselerlebnis“-Form (Stein). Seitdem korrespondiert „auf der Suche nach der Aura des Buchstabens“ die strenge Form mit einem selbstentwickelten Computerprogramm, das die Worte automatisch im „Goldenen Schnitt“ gruppiert.
Auch Hamburger werden in der Ausstellung Bekanntes wiederfinden: Das Signet des Museums für Kunst und Gewerbe etwa stammt von Ott+Stein.
Till Briegleb
Stilwerk-Forum, Gr. Elbstr. 68, bis 2. November
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