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Allein gegen Moskau

■ Für das UEFA-Cup-Spiel des HSV hat der Verein nur 15.000 Karten verkauft

Neuerdings versucht sich Felix Magath als Prophet. „Für die Zuschauer wird das eine tolle Partie“, weissagt der Trainer des HSV vor dem heutigen UEFA-Cup-Spiel gegen Spartak Moskau. Doch allzu groß scheint das Vertrauen der Fans in die Künste des Nostradamus vom Rothenbaum nicht zu sein. Bislang wurden nicht einmal 15.000 Karten abgesetzt. Es drohe, so menetekelt die deutsche presse-agentur, „ein Geisterspiel“, während Bild die einfühlsame Besorgnis-Tante mimt: „Warum will keiner den HSV sehen?“

Ja, warum nur? Warum wird beim Anpfiff um 18 Uhr das Volksparkstadion leerend gähn sein? Vielleicht weil Geschicktfuß R.E. Cardoso nicht mitspielen darf und das Fernsehen live überträgt? Weil der Anpfiff zu früh ist, die Banane krumm? Vielleicht, vielleicht, vielleicht. Eines ist jedoch gewiß: „Wir brauchen die Unterstützung der Fans.“ Sagt jedenfalls Uwe Seeler.

Darben muß der HSV trotz des, nach eigenem Bekunden, „überraschend schwachen Kartenvorverkaufs“ nicht. Rund zwei Millionen Mark wird der Verein gegen den dreifachen russischen Meister einnehmen, der Großteil ist Werbe- und Fernsehgeld. Vielleicht die letzte Gelegenheit für den HSV, seine Kasse zu füllen.

Markus Schupp und Bernd Hollerbach sind gesperrt, Valdas Ivanauskas ist verletzt und der Einsatz von Harald Spörl und Stephane Henchoz ist fraglich. Kein Problem für Übungsleiter Magath: „Ich glaube, daß wir die Grundlagen für ein Weiterkommen legen werden.“ Mal sehen, ob der Meister recht behält. cleg/lno

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