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Türkisches Kulturfestival

Was auf den ersten Blick nach hektischen Vorbereitungen aussieht, gehört zum Konzept des türkischen Kulturfestivals, das ab Freitag im Museum für Völkerkunde stattfindet. Nur halb fertiggewebt ist der bunte Teppich mit der Nasreddin Hodscha-Abbildung in der Eingangshalle. Die Besucher sollen dabei zusehen können, wie die Darstellung des volkstümlichen Philosophen aus dem vorderen Orient – sein 750jähriges Jubiläum dient als Aufhänger für die Veranstaltung – vollendet wird. Andere orientalische Kunstfertigkeiten dürfen selbst ausprobiert werden. Turbanbinden etwa oder die Herstellung von Ebru, einer Art Kleisterpapier. Neben diesen Workshops sollen ein Märchenerzähler, ein Schattenspieler und Filmvorführungen ein vielschichtiges Bild türkischer Kultur vermitteln. Kinder und Jugendliche haben die Möglichkeit, mit einem Rollenspiel den Alltag in einer türkischen Familie nachzuempfinden.

„Wir möchten den in Hamburg lebenden türkischen Bürgern mit dieser Veranstaltung ein Forum bieten“, erläutert Museumspädagoge Peter Fritz. Folgerichtig waren viele Mitglieder der türkischen Gemeinde maßgeblich an der Vorbereitung beteiligt. Und ohne das Sponsoring türkischer Firmen hätte das Programm nicht realisiert werden können.

Mit der Erinnerung an Nasreddin wollen die Organisatoren vor allem „eine differenzierte Sichtweise auf den Islam ermöglichen“. Denn der Hodscha (geistlicher Lehrer) zeichnete sich durch Toleranz und Erneuerungswillen aus. Seine feinen Boshaftigkeiten sind noch heute im türkischen Sprachgebrauch als Sprichwörter erhalten. Übernächsten Sonntag wird ein Vortrag über den streitlustigen Gelehrten informieren. Klaus Sieg

Museum f. Völkerkunde: 18.-27. Oktober, 10-18 Uhr, Donnerstag bis 21 Uhr

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