Sket wirbt in Brüssel um Nachsicht

■ Staatsanwalt ermittelt gegen Konkursverwalter

Berlin (taz) – Die Brüsseler EU- Kommission hat gestern BVS- Chef Heinrich Hornef in Sachen Sket angehört. Mehr wollte der Sprecher von EU-Kommissar Karel van Miert nicht bestätigen. Hornef war nach Brüssel gereist, um für Zustimmung zum neuesten Sanierungsplan für die Sket GmbH in Magdeburg zu werben. Sket will in Zukunft mit nur noch 570 Mitarbeitern auf dem Markt bestehen. Gegenüber heute würden rund 1.000 Arbeitsplätze verlorengehen. Sket hatte Subventionen, die zur Modernisierung des Werks gedacht waren, in den laufenden Betrieb gesteckt und so Unmut in Brüssel hervorgerufen.

In Magdeburg versuchte die Sket-Geschäftsführung derweil, einer Delegation aus Vietnam für 100 Millionen Mark ein Walzwerk zu verkaufen. Die Besichtigung der Referenzanlage im sächsischen Freiberg habe schon stattgefunden, so Sket-Sprecher Udo Wolff.

Der vom Amtsgericht für die Magdeburger eingesetzte Sequester (Konkursverwalter) Wolfgang Wutzke mußte gestern vor dem Landgericht um seinen Auftrag kämpfen. Die BVS hatte seine Absetzung beantragt. Ein Grund ist Wutzkes Ärger mit der Staatsanwaltschaft. Als Zwangsverwalter der Gummiwerke Schöneberg soll Wutzke Giftmüll nicht wie vorgeschrieben entsorgt haben. ten