Theaterblut und Wasser

■ TierschützerInnen protestierten am Samstag in der City gegen den Pelzhandel

Auf dem Pflaster in der Mönckebergstraße entstanden rote Pfützen. Regenwasser mischte sich mit Theaterblut, das aus den präparierten Pelzmänteln der Mitglieder der Hamburger Gruppe des Bundesverbandes der TierbefreierInnen tropfte. Sie protestierten unter dem Motto „Pelz ist Mord“ am Sonnabend in der Einkaufsmeile gegen den Pelzhandel.

„Die Tierhaut gehört den Tieren. Wer heute noch Pelz oder Leder trägt, leistet Beihilfe zu Quälerei, Ausbeutung und Tiermord“, sagte Markus Schaak, Sprecher der Tierrechtler. Für einen einzigen Mantel würden bis zu 150 Nerze, 17 Luchse, 10 bis 18 Füchse oder zwölf Wölfe benötigt, rechnete er auf. Nach monatelangem Martyrium in engen Drahtkäfigen würden Tiere in Deutschland mit Autoabgasen und durch Stromschläge getötet. Außerhalb Deutschlands sei der Pelztierfang mit Hilfe von Tellereisen und Scherenfallen üblich. Um sich zu befreien, bissen sich manche Tiere Gliedmaßen ab. Auf Transparenten riefen die AktivistInnen zu „Folter-Stop und Pelz-Boykott“ auf.

Der Bundesverband der TierbefreierInnen war 1985 in Mainz gegründet worden, um abseits vom karitativen Tierschutz auf das Tierelend aufmerksam zu machen. Die Organisation versteht sich als Sprachrohr des autonomen Tierschutzes, bereitet selbst aber keine Anschläge vor und organisiert keine Tierbefreiungen. Volker Stahl