■ Mit den Nordseekommunen auf du und du: Deutschland fehlt
Shetland-Inseln (taz) – „Die Tankerhavarien der Braer und Sea Empress haben unserer Umweltschutzorganisation großen Auftrieb gegeben. Die Notwendigkeit, sich auf kommunaler Ebene international zu organisieren, ist auf diese Weise nur zu deutlich geworden“, sagt Rick Nickerson vom internationalen Sekretariat der Umweltschutzvereinigung KIMO.
KIMO (Kommunenes Internasjonale Miljöorganisasjon) ist die Umweltschutzorganisation der Kommunen rund um die Nordsee. Im August 1990 als lose Gruppe gebildet, sind heute 88 Gemeinden aus den Niederlanden, Großbritannien, den Färöer-Inseln, Norwegen, Schweden und Dänemark dabei. Lediglich Deutschland ist bislang ein weißer Fleck auf der KIMO-Landkarte. Nur die Schutzgemeinschaft Deutsche Nordseeküste vertritt als beigeordnetes Mitglied deutsche Belange.
„Das Tankerunglück der Sea Empress an der walisischen Küste vom Februar 1996 zeigt wie KIMO arbeitet“, erläutert Rick Nickerson. „Hätte es damals schon intensive Kontakte zwischen der dortigen Kommunalverwaltung von Pembrokeshire und der Havarie-erfahrenen KIMO gegeben, die Behörden hätten effektiver auf die Havarie reagieren können.“
Während ihrer Jahreskonferenz am Wochenende in Kirkwall auf den Orkney-Inseln äußerte KIMO große Bedenken gegen vermehrte Atommülltransporte vor allem aus Deutschland nach Dounraey. Weiter wendete sich die Konferenz gegen das Maricult-Forschungsprogramm, das durch die gezielte Düngung des Meeres erhöhte Fangquoten erreichen soll. Hans-Jürgen Marter
KIMO-Sekretariat: Rick Nickerson, Greenhead, Lerwick, Shetland-Islands, ZE1 0PY, Great Britain, Tel. 0044-1595-744228, Fax -692605, Internet-Homepage: http://www.zetnet.co.uk/ coms/kimo
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