Im Streite einig

■ Vorstandskrise bei den Nord-Grünen

Der Landeshauptausschuß der Grünen in Schleswig-Holstein wird am Sonntag darüber entscheiden, ob ein neuer Landesvorstand gewählt werden soll. Der amtierende Vorstand selbst beschloß mit drei Ja-Stimmen, einer Nein-Stimme und zwei Enthaltungen einen entsprechenden Antrag. Aufgeben allerdings wollen die Vorstandsmitglieder nicht. Sie würden bei einem entsprechenden Votum zwar zurücktreten, um auf einem Parteitag die Vertrauensfrage zu ermöglichen. Zugleich machten sie deutlich, daß sie dann erneut kandidieren wollen. Frühestens möglich wäre dies auf einem Sonderparteitag im Februar. Bis dahin hat der in drei Koalitionsbefürworter und drei Gegner gespaltene Vorstand noch eine Bewährungsfrist.

Offen zu Tage getreten waren die Streitigkeiten vor und während der Landesdelegiertenkonferenz Anfang November bei der Diskussion um das Wiederanfahren des Atomkraftwerks Krümmel. Als „arbeitsunfähig“ hatte sich der Vorstand selbst bezeichnet. Mehrere Kreisverbände hatten daraufhin ein klares Signal, ein gemeinsames Papier, für die weitere Arbeit gefordert – schließlich ist in anderthalb Jahren Kommunalwahl.

Auf der Landesvorstandssitzung am Montag abend wurde ein Anfang gemacht. Bei einer Nein-Stimme einigten sich die sechs Mitglieder auf „Grundlagen für die weitere Arbeit“. Künftig wollen sie das gesamte Parteispektrum repräsentieren, Mehrheiten- und Minderheitenpositionen sollen in der entsprechenden Gewichtung vertreten werden. Kersten Kampe