: Die Bremer Kinotaz ... ... alle Filme, alle Termine
A
Alles nur Tarnung D 1996, R: Peter Zingler
„Nach bewegten und pensionierten Männern dürfen wir nun Altstar Mario Adorf und Jungmime Ben Becker als inhaftierte Männer bestaunen, die der Zufall als Vater und Sohn in eine Zelle gesteckt hat. Der Sprößling hält seinen Rabenvater für den größten Gangster seit Al Capone und muß bald feststellen, daß er mit dieser Meinung so ziemlich allein steht... Wer gedacht hat, daß ,Workaholic' und ,Weibsbilder' nicht mehr an Einfalt zu überbieten sind, sieht sich nun eines besseren belehrt... Die Story läßt sich leichterhand der Sparte Schwachsinn zuordnen, die Darsteller übertreffen sich an Unfähigkeit, und die Witzchen sind so abgestanden, daß sie das Haltbarkeitsdatum um mindestens 20 Jahre überschritten haben.“ (Albert Baer, Bremer) Ufa-Stern
Antonias Welt Niederlande/Belgien/Großbritannien 1995, R: Marleen Gorris, D: Willeke van Ammelrooy, Els Dottermans
„Wirklich eine ungewöhnliche Familiensaga, die die holländische Regisseurin Marleen Gorris in ihrem jüngsten Film entworfen hat. Voll Witz und trotz aller Melancholie voll Optimismus steckt ihre generationsübergreifende, manchmal märchenhaft wirkende Chronik, die sich über 50 Jahre erstreckt. Und wie die Jahreszeiten fliegen auch die diversen Schicksale der Figuren vorbei: Menschen kommen und gehen, Leben entsteht und vergeht. Und immer geben starke Frauen, die auch ihre Schwächen haben, den Ton an. Das alles erzählt Gorris mit einer unglaublichen Leichtigkeit, die mitten ins Herz trifft. Für ihre matriarchale Utopie erhielt sie in diesem Jahr den Oscar in der Kategorie ,bester fremdsprachiger Film'“. (Bremer) Atlantis
Aufregung um Weihnachten Lettland/Deutschland 1993, R: Varis Brasla, D: Liga Zostina, Jemar Zostins
„Das Fest der Liebe ist dafür bekannt, daß die Gemüter eher erhitzt sind und friedliche Harmonie selten an den familiären Treffen vorherrscht. So auch in der lettischen Kleinstadt der 20er Jahre bei den Cirulitis, einer armen siebenköpfigen Familie, die dann doch an Weihnachten glänzende Augen bekommt. Doch was eine humorvolle, vielleicht auch satirische Parodie auf das bürgerliche heile Weltbild hätte sein können, ist ein langweiliger Film, in dem sich die Protagonisten so benehmen, wie sie es weder im Märchen noch im wirklichen Leben tun würden.“ (tip) Schauburg
Ausser Kontrolle USA 1995, R: Andrew Davis, D: Keanu Reeves, morgan Freeman, Frdd Ward
„Erneut hetzt Regisseur Davis (“Auf der Flucht“) seinen Helden durch und um Chicago, wobei er einen Blick für unverbrauchte Orte beweist. Leider ist die Science-Fiction-Idee von der Energiegewinnung aus wasser nur ein auswechselbarer Ausgangspunkt für eine zusammengestückelte Geschichte, in der der fälschlich verdächtigte Held (Keanu Reeves) vor FBI und Gangstern gleichermassen auf der Flucht ist. Ein bischen zeitgemäße Paranoia vor geheimen Regierungsstellen und zum Schluß ein bißchen Weltuntergangsstimmung: alles schon oft und beseere gesehen. Einzig Morgan Freeman als zwiespältige Figur ist interessant.“ (tip) UFA-Palast, UT-Kinocenter, Wall- & Ziegelhofkinos (Ol)
B
Beaumarchais - Der Unverschämte F 1996, Edouard Molinaro, D: Fabrice Luchini, Manuel Blanc, Sandrine Kiberlain
„Pierre-Augustin Caron de Beaumarchais (1732-1799) war ein erstaunlicher Mann. Uhrmacher und Erfinder, Glücksritter und Frauenheld... Bis heute hat niemand vermocht, ein stimmiges Bild des ungewöhnlichen Erfolgsmenschen Beaumarchais zu zeichnen. Erklärungen für die Geheimnisse und Widersprüche hat auch Molinaro nicht. Sein Film beruht auf einem Theaterstück von Sacha Guitry. Molinaro fügt temporeich und musikalisch beschwingt einige markante Szenen aus dem Leben von Beaumarchais aneinander. Es entsteht dabei kein um historische Zuverlässigkeit bemühtes Portrait des Tausendsassas, wohl aber ein überzeugendes Stimmungsbild einer Gesellschaft, die in Bewegung geraten ist. Personifiziert ist diese Bewegung in Beaumarchais, dem rastlosen Helden. Der unbedingt sehenswerte Fabrice Luchini spielt ihn facettenreich und immer spannend... Beaumarchais besticht durch schöne Bilder und hervorragende Schauspieler.“ (Detlef Kühn - epd-Film) Cinema, Apollo (Whv)
Bound - Gefesselt USA 1996, R: Andy und Larry Wachowski, D: Jennifer Tilly, Gina Gershon
„Heutige Filmemacher imitieren und variieren mit einer derartigen Begeisterung den film noir, daß sich allmählich ein neuer Gattungsbegriff durchgesetzt hat: der des neo noir. Während fast alle aus dem Schaum der Filmgeschichte geborenen Thriller sich in ihrem Zitiereifer totlaufen, schafft es „Bound“, die Stimmung von damals in Story und Stil von heute aufleben zu lassen. Er ist, was Kamera und Ausstattung angeht, durch und durch artifiziell, aber er ist auch immer spannend - und ebensowenig wie einer der alten Gangsterfilme darauf aus, Kunst auf die Leinwand zu hieven. Ganz selbstbewußt zeigt der Film, wo es Parallelen zu seinen Vorbilden gibt, wo aber auch Abweichungen.“ (Der Spiegel) UFA-Stern
C
Cannibal Tours Australien 1988, R: Dennis O'Rourke / Originalfassung mit Untertiteln
„Eine europäische Touristengruppe hat eine Kulturreise nach Papua-Neuguinea gebucht. Die zivilisierten Menschen wollen des Primitive kenenlernen, wobei sich allerdings die Frage stellt, wer hier nun der Primitive ist. Eingeborene mit ihrer Kultur, ihren Riten, ihren Kulturgegenständen, mit ihren Körpern und Gesichtern als Sehenswürdigkeiten für westliche Touristen; eine andere Lebensweise als Ware. „Cannibal Tours“ ist ein komischer Kommentar zum Rassismus, bei dem das Lachen im Halse stecken bleibt.“ (Tuf Osnabrück 90) Kino 46
D
Daughters of the Dust USA 1991, R: Julie Dash, D: Cora Lee Day, Alva Rogers / Originalfassung ohne Untertitel
„Das Spielfilmdebüt der schwarzen Regisseurin aus New York befaßt sich anhand von Frauenschicksalen zu Beginn des Jahrhunderts auf einer der Inseln vor der Küste Georgias mit dem Konflikt zwischen afrikanischen Traditionen und westlicher Kultur. Extrem ästhetisierte Kamera, Bilder von trunkener Exotenschönheit.“ (Angie Dullinger, AZ) Kino 46
Desperado USA 1995, R: Robert Rodriguez, D: Antonio Banderas, Salma Hayek, Quentin Tarantino
„Rodriguez konzentriert sich hier ganz auf die extrem blutigen Schießereien (die Zahl der Leichen läßt selbst John Woo alt aussehen) und den makaber komischen Unterton, der den vielen sich ähnlichen Szenen dann doch erstaunlich viel Witz gibt. Der Film ist natürlich reiner Unsinn, aber man kann viel Spaß haben an den Auftritten von Banderas, Hayek und Tarantino“ (Time Out) Modernes
D.N.A. - Die Insel des Dr. Moreau USA 1996, R: John Frankenheimer, D: Marlon Brando, Val Kimer
„Die spöttische Überheblichkeit, mit der Marlon Brando seinen Part als verrückter Gen-Manipulator und selbsternannter Gott seiner Insel spielt, machen seine wenigen Auftritte zu den einzigen sehenswerten Momenten des Films... Denn wie seinem Protagonisten Dr. Moreau geriet Frankenheimer sein Experiment, einen zeitgemäße Version des vor genau 100 Jahren veröffentlichten Science-Fiction-Klassikers von H.G. Wells, spektakulär außer Kontrolle... Aber was ist so schlimm an ,D.N.A.'? Zunächst, daß Frankenheimer den sattsam bekannten Verrückter-Wissenschaftler-manipuliert Erbgut-und-kreiert Tiermenschen-Plot spannungsfrei und ohne jede Selbstironie inszenierte. Viel fataler ist allerdings, daß ihm seine Fantasy-Geschichte stellenweise in nackte Peinlichkeit entgleitet... Mit ,D.N.A.' hat Frankenheimer der Kategorie ,Filme, die die Welt nicht braucht' einen neuen Höhepunkt beschert.“ (Cinema) Ufa-Stern, UT-Kinocenter
Dragonheart USA 1995, R: Rob Cohen, D: Dennis Quaid, Pete Postlethwaite
„Die Wiederbelebung des Abenteuerfilms für den Markt der neunziger Jahre. Nicht, daß „Dragonheart“ seine Geschichte vom letzten Drachen, der mit einem Drachentöter ein einträgliches Gauklergechäft aufzieht, aber auf tragische Weise mit einem despotischen Herrscher verbunden ist, nicht ernst nehmen würde. Aber die Modernisierungen lassen seine Komik immer wieder angestrengt wirken. Der computernanimierte Drache allerdings ist ein lebendiges Wesen geworden, nicht zuletzt durch die Stimme von Sean Connery, dessen Witz und Melancholie Mario Adorf in der deutschen Fassung leider nur unzulänglich wiedergibt.“ (tip) City, UFA-Palast, Wall- & Ziegelhofkinos (Ol)
E
Escape from L.A. USA 1996, R: John Carpenter, D: Kurt Russell, Stacy Keach, Steve Buscemi / Originalfassung ohne Untertitel
Text siehe „Flucht aus L.A.“ UFA-Palast
F
Fargo D: USA 1995, R: Joel Coen, D: Frances McDormand, Steve Buscemi
„Amerika sieht manchmal aus wie Sibirien. in der pechschwarzen Kriminalkomödie „Fargo“ von den Coen Brothers könnte man fast schneeblind werden - so eisig, weiß und leer ist hier die Winterlandschaft von Minnesota. Wenn sich das Personal aus einem Aki Kaurismäki-Film in eine makabere Farce von Quentin Tarantino verirrt hätte, wäre dabei etwa so ein Film wie „Fargo“ entstanden. Die Landeier im tiefsten amerikanischen Hinterland werden von den Coens mit dem gleichen boshaften Witz beschrieben wie die texanischen Rednecks in ihrem Debüt „Blood Simple“. An diesen frechen Film über inkompetente Gangster, denen ihre verbrecherischen Pläne schnell über den Kopf wachsern, schließt „Fargo“ direkt an. Ein kurz vor dem Bankrott stehender Autohändler läßt selber seine Frau entführen, aber die beiden dazu angeheuerten Gangster gehen den Auftrag extrem ungeschickt und brutal an. Vom Blutbad wird dann auf Marge geschnitten, eine hochschwangere Polizistin, die mit dicken Fausthandschuhen und Pelzmütze bewaffnet, den Fall so stur und unaufhaltsam löst wie eine mütterliche Version von Columbo. (hip) Schauburg und Casablanca (Ol)
Female Perversions USA 1996, R: Susan Streitfeld, D: Tilda Swinton, Amy Madigan
„Vorlage für Susan Streitfelds gewagtes Regiedebüt ist Louise J. Kaplans gleichnamige Studie über weibliche Sexualität im zwanzigsten Jahrhundert. Clever konstruiuert fächert sich der Film in einzelne Fallbeispiele. Entlang des Werdegangs zweier Schwestern mit dem gleiche Kindheitstrauma werden diverse Neurosen abgehandelt, zum Beispiel Kleptomanie, Depression, Wiederholungszwang, Fetischismus oder Versagensangst. Leider geraten die Szenen häufig zu simpel, zu plakativ - Feminismus light. Der Hauptdarstellerin Tilda Swinton gelingt es nicht, die Neurosen als solche vorzuführen. Sie versteckt sich hinter affektierten Gesten und übertriebener Mimik.“ (tip) Cinema, Filmstudio
Fern Gully - Abenteuer im Regenwald USA 1992, R: Bill Kroyer, D: viele schön gezeichnete Viecher
„Die simple Story mit der tiefgrünen Message dieses Animationsfilms ist visuell überzeugend und attraktiv umgesetzt. Das liegt nicht nur an der gründlichen Recherche, in deren Verlauf sich das Team für eine Weile in den australischen Regenwald einquartierte, um vor Ort ein sinnlichs Gespür für den virtuellen Set zu entwickeln. Auch die einfallsreiche Gestaltung der handelnden Personen trägt viel dazu bei, daß sich die Gesamtwirkung schließlich schwebend über den dünn und dürftig gewebten Handlungsteppich erhebt.“ (epd-Film) UFA-Palast
Flucht aus L.A. USA 1996, R: John Carpenter, D: Kurt Russell, Stacy Keach, Steve Buscemi
„Er ist wieder da, der arme alte Kurt Russell, der auch nach 15 Jahren immernoch versucht, den Clint Eastwood aus „Dirty Harry“ zu kopieren, und dabei so wenig Charisma entwickelt, daß es keinen Zuschauer wirklich interessiert, was während des Films aus ihm wird. John Carpenter hat im Drehbuch versucht, eine milde politische Satire mit etwas hippen Nihilismus zum Ende des Jahrtausends zu entwickeln. Aber auf halben Weg hat er sich dann darauf besonnen, daß er all den Teenagern, die sich solche Filme ansehen, ihre hohe Dosis an Actionszenen verpassen mußte. Und so versinken ein paar gute Ansätze in einem weiteren Computerspiel mit vielen Schießereien, Verfolgungsjagden und Special Effekten. „Die Klapperschlange“ war eine low-budget-Produktion, die fast aus Versehen zum Kultfilm wurde. In dieser Fortsetzung ist das Budget viel größer und man merkt, daß die Filmemacher sich bei jeder Szene gesagt haben:„ Wir machen Kult, wir machen Kult !“ Und genau deswegen hauen sie natürlich ständig daneben.“ (Christopher Tookey) City, UFA-Stern, Solitaire (Westerstede)
Fünf Patronenhülsen DDR 1960, R: Frank Beyer, D: Armin Mueller-stahl, Manfred Krug
Spielfilm aus der DDR über Abenteuer von Mitgliedern der Internationalen Brigaden im spanischen Bürgerkrieg. „Seine zentrale Qualität bezieht der Film aus der äußerst intensiven Schilderung der psychichen Anstrengungen der Gruppe, des Kampfes mit den eigenen körperlichen Bedürfnissen der Gruppe, der schwieriger zu bestehen ist als der Kampf mit den faschistischen Feinden. Hier gelingen Beyer einprägsame Szenen: die Durst-Phantasien des Russen Wasja, eine Traum-Montage-Sequenz aus inkohärenten Erinnerungs-Fetzen, immer wieder der verzweifelte Versuch, Wasser zu finden. Der wahre Hauptdarsteller des Films ist die öde, menschenfeindliche Landschaft: trostlose, sonnendurchglühte Gesteinsebenen, steile Berghänge, von Felsbrocken übersät.“ (Hans C. Blumenberg) Kino 46
G
Die Geschichte vom Spitfire Grill USA 1995, R: Lee David Zlotoff, D: Alison Anderson, Ellen Burstyn, Will Patton
„Im idyllischen Gilead sucht die eben aus dem Gefängnis entlassene Percy eine neue Heimat, die sie im Spitfire Grill finden soll. Denn nach ersten Schwierigkeiten vertrauen Percy, Hannah, die ruppige Besitzerin des Diners, und die schüchterne Shelby einander bald blind - bis Shelbys eifersüchtiger Manm eine Katastrophe heraufbeschwört. In der Anlage ein schöner, wenn auch nicht eben origineller Film über eine Frauenfreundschaft, indem jedoch vieles zu dick aufgetragen wurde. Zlotoffs Regiedebüt bietet zuviel weißen Abschaum und goldenen Herbstlaub, zuviel Melodrama und dunkle Geheimisse, vor allem jedoch: viel zuviel von James Horners süßlicher Musik.“ (tip) UT-Kinocenter, Wall- & Ziegelhofkinos (Ol)
Glimmer Man USA 1996, R: John Gray
„An ihren Silicon-Brüsten sollt ihr sie erkennen! Super-Cop Jack Cole jedenfalls schließt anhand der Implantate sofort, die Leiche vor ihm müsse Russin sein. Mit seinem messerscharfen, buddhistisch geschulten Verstand stellt er blitzschnell die Verbindung von einem Serial-Killer über die Russenmafia zu einem gutsituierten Geschäftsmann her. Der wiederum versucht, ihn als Polizisten zu diskreditieren. Aber nicht mit Jack Cole, ehemals CIA! - Auf seine alten Tage wird selbst Steven Segal ganz zahm. Seine zynischen Law-and-order-Spektakel warteten schon mal mit mehr Krach, Bumm und Peng auf.“ (tip) UT-Kincenter, Ufa-Stern
Goofy - der Film USA 1996, R: Kevin Lima
„Er war immer der feinste Kerl in der Disney-Familie, deshalb heißt er auch Goofy, was auf deutsch so viel wie ,dämlich' bedeutet. 64 Jahre nach seiner Erfindung ist der liebe Trottel nun Held eines Zeichentrickfilms. Goofy, ein alleinerziehender Vater, ist in Sorgen um seinen pubertierenden Sohn Max: Der Schulleiter hält den Teenageer für ein gefährliches Gangmitglied. Das stimmt zwar nicht, aber der erschrockene Vater beschließt, mit Max nach Idaho zum Angeln zu gehen. Vater und Sohn erleben allerhand Abenteuer in diesem Roadmovie, doch die sind alle, wie sollte es anders sein, reichlich goofy. Natürlich ist der Film trotzdem pädagogisch wertvoll, besonders für alleinerziehende Männer, die am klassischen Vater-Sohn-Konflikt arbeiten wollen.“ (Der Spiegel) Kino 46, City, Solitaire (Westerstede)
H
Hollow Reed - Lautlose Schreie Großbritannien 1996, R: Angela Pope, D: Martin Donovan, Joely Richarson
„Natürlch stellt sich, wenn Eltern auseinandergehen, jedesmal die Frage, wo das kind am besten aufgehoben sei. In dem modellhaften Sorgerechtsprozeß, dem dieser zum Psychothriller aufgeheizte Problemfilm aus England vorführt, spricht nach gängiger Meinung gegen die Vater, daß er nun mit einem Mann zusammenlebt, gegen die Mutter, daß der Heißsporn, de soe liebt, ihren Sohn quält und blutig Prügelt. Was tun? Die Geschichte spielt in wohlhabenden Verhältnissen: kein Wunder also, daß der Richter mit vorbildlicher Moral gegen die Schläger und für den Schwulen entscheidet.“ (Der Spiegel) UFA-Stern
I
Independence Day USA 1996, R: Roland Emmerich, D: Will Smith, Bill Pullman, Jeff Goldblum
„Emmerich und seine drei Drehbuchschreiber bedienten sich unverfroren und geschickt bei den Erfolgsrezepten aus früheren Blütezeiten des Genrekinos: Da ist einmal die paranoide Grundstimmung der Science-Fiction-Filme aus den 50er Jahren mit der Angst vor dem Fremden und den militaristischen Lösungen. Der mittlere Teil des Films erinnert an die Desasterfilme aus den 70er Jahren. Hier werden die Außerirdischen wie eine Naturgewalt dargestellt - wie Erdbeben, Vulkanausbruch und Wirbelsturm in einem. Und schließlich liefert Emmerich einen Gegenentwurf zu den netten Begegnungen der dritten Art von Spielberg, denn diese ,E.T.s' sind alles andere als dessen sanfte Märchenfiguren. Emmerich ist immernoch ein recht simpler Erzähler, der ohne jede Ironie zitiert, im Finale so viel wie möglich herumballert und am liebsten an seinen Spezialeffekten herumbastelt. Aber all das verselbstständigt sich diesmal nicht wie in seinen früheren Filmen, sondern wird durch ein smartes Drehbuch und die durchweg erstklassigen Schauspieler veredelt. Gerade Emmerichs Naivität ist vielleicht der Grund, warum ,Independence Day' in den USA solch ein sensationeller Erfolg ist.“ (hip) Europa, Wall- und Ziegelhof-Kino (Ol), Lindenhof-Lichtspiele (Wildeshausen)
Irren ist männlich Deutschland 1995, R: Sherry Hormann, D: Herbert Knaup, Corinna Harfouch
„Warum sehen deutsche Komödien immer aus, als seien sie dem „Schöner Wohnen“-Sonderheft „So mache ich mehr aus meiner 200-qm-Wohnung“ entnommen ? Alles ist teuer und „tres chic“, und am Ende steigt man in sein neues Mercedes-Cabrio. So auch in dieser platten Vaterschaftskomödie um eine haarsträubende, konstruierte Verwechslungsgeschichte, die kein Klischee einer „Deutschen Komödie“ ausläßt und talentierte Darsteller wie Herbert Knaup, Axel Milberg und Richy Müller als „Väter der Klamotte“ mißbraucht.“ (V. Bleek) Schauburg, UT-Kino, Wall- & Ziegelhofkino (Ol) und Lindenhof-Lichtspiele (Wildeshausen)
J
Die Jury USA 1996, R: Joel Schumacher, D: Metthew McConaughey, Sandra Bullock
„Dies ist ein wirklich merkwürdiger Film! Der Roman von John Grisham, auf dem er basiert, handelt vom Prozeß gegen einen Schwarzem, der die beiden Weißen erschoßen hat, die seine Tochter vergewaltigt haben. Nun ist dies nicht gerade ein allzu polpulärer Stoff, und die Filmemacher haben sich mit einer ganzen Reihe von Subplots aus diesem Dilemma herausgeschummelt. Sie erzählen nun in erster Linie von dem netten, smarten Anwalt, der den Angeklagten verteidigt. Sandra Bullock wird zwar großartig als der Star des Films angekündigt, spielt aber nur eine ganz unbedeutende Nebenrolle. Auch sonst gibt es noch einen ganzen Haufen Schauspieler mit großen Namen, die kaum etwas zu tun bekommen. Außerdem ist der Film längst nicht so liberal, wie er vorgibt. Die Rassenfrage wird darauf reduziert, daß es ganz in Ordnung ist, wenn ein Schwarzer sich mit einer Waffe an den bösen Weißen rächt, und das ist dann doch etwas zu simpel.“ (Chris Tookey) City, UT-Kino und Wall- & Ziegelhofkino (Ol)
K
Kondom des Grauens Deutschland 1996, R: Martin Walz, D: Udo Samel, Peter Lohmeier, Iris Berben
„Auf Realismus verzichtet der Film gescheiterweise. So tummelt sich ungestraft eine Truppe hinreißend chargierender deutscher Schauspieler in einer Handlung mitten in Manhattan, die eigentlich nach einer amerikanischen Besetzung verlangt. Und was als Krimi beginnt, verwandelt sich unversehens in einen Gruselfilm, und so steigert sich das „Kondom des Graunes“ in ein Trash-Finale hinein, in dem es vor schleimigen, glitschigen Latexkreaturen nur so wimmelt. Bloß einen nahezu unentschuldbar schamhaften Kompromiß geht der Film (anders als der Comic) ein: in den zwei Stunden bekommen die Zuschauer keinen einzigen echten Penis zu sehen.“ (Der Spiegel) Modernes
L
La Reprise Deutschland 1995, R: Klaus Telschner
Avantgardefilm, in dem sich ein Fotograf in die seit vielen Jahren leerstehende Villa Noailles begibt, in der u.a. Louis Bunuel und Man Ray Filme gedreht haben. Dabei gerät er in ein irritierendes Bildgeflecht aus Vergangenheit und Gegenwart, Kunst und Fiktion und erkennt es als seine Bestimmung, sich auf die Geheimnisse der Ruine einzulassen. Im Anschluß wird „Les Mysteres du Chateau du De“ gezeigt, der Film, den Man Ray 1928 in der Villa Noailles gedreht hat. Kino 46
Last Man Standing USA 1996, R: Walter Hill, D: Bruce Willis, Bruce Dern, Christopher Walken
„Actionregisseur Walter Hill nahm sich Akira Kurosawas Klassiker „Yojimbo - der Leibwächter“ aus dem Jahre 1961 zum Vorbild und realisierte als Quasi-Remake seine Version vom Kampf bis zum letzten Mann. Dabei verdichtete er die Konventionen aus Gangster-, Western- und Samurai-Filmen und kleidete sie in das Gewand einer griechischen Tragödie. Die Hauptfiguren dieser kargen Inszenierung haben keine Geschichte und das höllische Grenzkaff Jericho wird zu einem mythischen Ort stilisiert. Ähnlich lakonisch wie in Sergio Leones „Für eine Handvoll Dollar“, dem ersten „Yojimbo“-Remake, geht es in diesem existentialistischen Gangster-Epos aussschließlich um Gier, Macht und Tod. Und Bruce Willis überzeugt einmal mehr in der Rolle des einsamen und kaputten Helden.“ (D. Lackner) UFA-Palast (Ol)
Die Legende von Pinocchio Deutschland/Großbritannien/Frankreich 1996, R: Steve Barron, D: Martin Landau, Udo Kier
„Die kleine Holzpuppe möchte so gerne ein richtiger Junge sein. und mit ein bißchen Hilfe von den „Muppet“-Puppenkünstlern um „Turtles“-Regisseur Steve Barron wurde dieser Klassiker der Jugendliteratur zu neuem Leinwandleben erweckt. Gut wie immer: Oscar Preisträger Martin Landau ('Ed Wood') als Gepetto.“ (TV-Spielfilm) UFA-Palast, UT-Kino, Wall- & Ziegelhofkino (Ol)
Little Indian Frankreich 1994, R: Herve Palud, D: Thierry Lhermitte
„Im verflixten 14. Jahr nach der Trennung von seiner Frau will der Pariser Börsenmakler Stephane eigentlich nur die Scheidung durchdrücken. Doch die Ehemalige überrascht in dieser beschwingten Sommerkomödie den Großstadtneurotiker mit einem gemeinsamen Sohn in den Tropen. Der Filius hat genug vom feuchtwarmen Dschungel und fährt mit Papa nach Paris. Dort nervt der Bonsai-Tarzen mit Vogelspinne, Pfeil und Bogen die Nachbarn und erklettert den Eifelturm so leichtfüßig, als wäre er eine Urwaldpalme.“ (Der Spiegel) Gondel
M
Mikrokosmos Frankreich/Schweiz/Italien 1995, R: Claude Nuridsany, Marie Perennou
„15 Jahre Vorbereitung, drei Jahre Drehzeit, sechs Monate Schneiden von 80 Kilometer Filmmaterial haben sich gelohnt: „Mikrokosmos“ entführt in eine Zauberwelt voller Metamorphosen, in der Wesen über das Wasser laufen und Mücken wie Wassernympfen im Mondlicht flirren. Im Mittelpunkt der Naturdokumentation des französischen Forscherteams stehen die Insektenbewohner einer Wiese. Mit Hilfe von speziellen Kameras gelangen den Forschern ungewöhnliche Aufnahmen.“ (Silke Schütze) UT-Kino, Schauburg, Casablanca (Ol), Apollo (Whv)
N
Nessie - Das Geheimnis von Loch Ness Großbritannien 1995, R: John Henderson, D: Ted Danson, Joely Richardson, Ian Holm
„Ein geschiedener, dem Alkohol zuneigender amerikanischer Wissenschaftler erhält von seinem Chef eine letzte Chance: mit modernster Technik soll er in Schottland beweisen, daß das legendäre Ungeheuer Nessie nicht existiert. Die einfallslose Handlung diese Kinderfilms sorgt für anderthalb Stunden Langeweile. Nicht einmal die Landschaftsaufnahmen überzeugen.“ (tip) UT-Kinocenter
R
Der Räuber Hotzenplotz Deutschland 1973, R: Gustav Ehmck, D: Gerd Fröbe, Lina Carstens
„Mit Hilfe einer entzauberten Fee bringen zwei Jungen den Räuber Hotzenplotz, der ihrer Großmutter die Kaffeemühle gestohlen hat, zur Strecke. Ehmcks Verfilmung eines bekannten Kinderbuchs versucht redlich, aus Räubermoritat, Märchen und Bänkelgesang eine Einheit zu formen.“ (Lexikon des internationalen Films) Atlantis
Richard III Großbritannien 1995, R: Richard Loncraine, D: Ian McKellen, Annette Benning., Robert Downey Jr.
„Der Brite Richard Loncraine verlegt den Rosenkrieg in die dekadenten 30er Jahre unseres Jahrhunderts: Schnieke Royals rauchen Kette, gönnen sich schon mal eine Ampulle Morhphium und walzen zum sinnlichen Sound der Big Band. Richard meuchelt als buckliger Beau mit abgefeimter Eleganz. Nachdem er die störende Verwandschaft aus dem Wege gemordet hat, mausert sich der clevere König in dieser bemerkenswert konsequenten Leinwandfassung zum Fascho-Diktator mit Standarten-Parade und Schwarzhemd-Batalionen.“ (Der Spiegel) Gondel
S
September Song - The Music of Kurt Weill Kanada 1994, R: Larry Weinstein / Originalfassung
„Kalte Backsteinmauern, Dampfschwaden, verrostete Maschinenteile und eine verlassene Fabrikhalle bestimmen das Ambiente, in dem der kanadische Regisseur Weinstein die Musik von Kurt Weill neu aufleben läßt. Mit einem Hang zur modernes Trash-ästhetik läßt er dabei verschiedene Stars der Musikszene wie Nick Cave, Lou Reed, Betty Carter die Stücke des deutschen Komponisten in unsere Zeit übertragen. Die Athmosphäre, die er dabei schafft, gibt etwas von dem dekandent-melancholischen Atem der Lieder von Weill wieder, die in ihrer Entstehungszeit stark vom Schatten des Nationalsozialisus beeinflußt waren.“ (Katalog des Filmfestivals von Locarno) Kino 46
She's the One USA 1996, R: Edward Burns, D: Edward Burns, Cameron Diaz, Mike McGlone
„Burns Nachfolgefilm zu „Kleine Sünden unter Brüdern“ ist eine schlimme Enttäuschung. Im Grunde ist es einfach der gleiche Film, nur länger, teurer und viel langweiliger. Burns ist ein Taxifahrer, der eine seiner Mitfahrerinnen nach einer stürmischen Romanze heiratet, während McGlone diesmal den sündigen Bruder spielen darf: einen wahrhaft ekelhaften Yuppie, der sich mit Diaz einläßt, der ehemaligen Verlobten von Burns. Verwirrt ? Werden sie nicht lange bleiben, denn der Film buchstabiert alles peinlich genau vor. Die Anwesenheit von TV-Stars wie Jennifer Aniston und John Mahoney betont noch zusätzlich das „sitcom“ - Niveau des Films, und die ganze Sache hat einen unangenehmen Geruch von männlichem Chauvinismus.“ (Time Out) Europa, Wall- & Ziegelhofkinos (Ol)
Sidewalk Stories USA 1989, R: Charles Lane, D: Charles Lane, Nicola Alysia
„Am Anfang flaniert die Kamera. Geht spazieren durch New York, bleibt manchmal stehen, inmitten hastiger Passanten, da gibt es immer was zu kucken. Geschichtem vom Bürgersteig, schwarzweiß, ein Stummfilm. Aber dann wird es leitmotivisch. „Side Walk Stories“ erzählt nämlich doch eine Geschichte: von einem armen kleinen Schwarzen, der als Porträtist auf der Straße arbeitet und ein zweijähriges Mädchen aufgabelt, das seine Eltern verloren hat. Die beiden schlagen sich durch, mit Charme und ein paar Gaunereien. Regisseur Charles Lane, der den Porträtisten spielt, versteht seinen Film als Hommage an Chaplin. Der Protagonist ist gewissermaßen die schwarze Variante vom Tramp, die Geschichte ist die von „The Kid“, und die Slapsticks - wie der kleine Schwache seinen großen starken Konkurenten austrickst - sind auch von Chaplin abgekuckt.“ (taz) Kino 46
T
Trainspotting Großbritannien 1995, R: Danny Boyle, D: Ewan McGregor, Ewen Bremner
„Trainspotting war einmal ein Buch, das Theaterstück wurde und dann Film. Dieser fischt bevorzugt die komödienhaften Elemente aus dem Stoff heraus und treibt sie auf die Spitze. Ein Hauch von Monty Python liegt über dem Ganzen, der signalisiert: Dies hier ist aus U.K.-Zutaten zusammengemixt. Der Kult um die Geschichte einer Vorstadtclique beweist zweierlei: Die Junkies sind unter uns und Britannien produziert wieder ,Lebensgefühl'“ (taz) UFA-Stern und Casablanca (Ol)
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...und jeder sucht sein Kätzchen Frankreich 1995, R: Cedric Klapisch, D: Garance Clavel, Zinedine Soualem
„Dort, wo heute, einer Festung gleich, die Bastille-Oper steht und ihren mondänen Schatten ins uralte elfte Arrondissement wirft, war früher ein höchst lebendiges „quartier populaire“. Von dieser Verwandlung, von der Zerstörung und vom Wiedererstehen einer Stadt, erzählt der Debütfilm von Cedric Klapitsch, der zunächst ein teuerer Kurzfilm werden sollte und sich im Handumdrehen und mit Improvisationskunst in einen Low-Budget-Spielfilm verwandelt hat. Klapisch erzählt nur eine Geschichte von nebenan über eine Welt, die zu verschwinden droh, es gelingt ihm allerdings, mit einer Heerschar von Laiendarstellern gerade den dörflichen Geist der glitzernden Hauptstadt zu beschwören, der angeblich dem Untergang geweiht ist.“ (epd-Film) Gondel
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Der verrückte Professor USA 1996, R: Tom Shadyac, D: Eddie Murphy, James Coburn
„Murphy macht sich gnadenlos über seine eigenen schlechten Gewohnheiten lustig und wenn er dies macht, hat der Film genug pointierten Humor, um ein Comeback zu rechtfertigen. Eddie Murphy ist wieder witzig.“ (Rolling Stone) UFA-Palast, UT-Kinocenter, Wall- & Ziegelhofkino (Ol), Solitaire (Westerstede)
Vier lieben dich USA 1996, R: Harold Ramis, D: Michael Keaton, Andie MacDoweell
„Vier Rollen zu spielen, die zugleich vier Seiten einer Persöhnlichkeit symbolisieren, ist für jeden Schauspieler eine riezvolle Herausforderung. michael Keaton bemüht sich redlich, diese Vielschichtigkeit zu transportieren, die dünne Story läßt ihm aber nicht viel Chancen. Hat man das Konzept einmal begriffen, geht dem Klon-Märchen von Harold Ramis bald die Luft aus. Andie MacDowell ist in der undankbaren Ehefrau-Rolle farblos wie immer, die technische Umsetzung der „Klonerei“ ist jedoch erstaunlich.“ (TV-Spielfilm) UT-Kinocenter
W
Wallace & Gromit GB 1995, R: Nick Park
„Mein schönstes Kinoabenteuer in dieser Woche war die halbe Stunde, in der ich Nick Parks neuen Lehm-Epos angesehen habe, ein neues Abenteuer von Wallace, dem Erfinder aus Lancashire und seinem immer mitleidenden Hund Gromit... Als eine bemerkenswerte Mischung aus Kindlichem und Raffiniertem ist der Film in jeder Minute überraschend und originell.“ (Philip French, The Observer) Gondel, Muwi-Filmkunst (Ol)
Willkommen im Tollhaus USA 1995, R: Todd Solondz, D: Heather Matarazzo, Daria Kalinia
„Die Leidensgeschichte eines elf Jahre alten Mädchens in einem amerikanischen Vorort ist nicht gerade der Stoff, aus dem die Kinoträume sind. Dawn Wiener, die Heldin von „Welcome to the Dollhouse“ wird zuhause und in der Schule unentwegt gepiesackt und gedemütigt. Mit ihrer hängenden Körperhaltung, dicken Brillengläsern und einem ewig genervten Gesichtsausdruck ist sie das ideale Opfer ihrer Mitschüler. Erträglich wird diese Horrorgeschichte aus dem amerikanischen Alltag nur durch den tiefschwarzen Humor von Solondosz, der aber nie nur lächerlich macht, sondern durch seine Schärfe das Elend der Vorstädte noch unmittelbarer spürbar werden läßt. Diesen Balanceakt zwischen Witz und Schrecken hält Solondosz mit radikaler Konsequenz durch. Er macht es dem Zuschauer nicht leicht mit seinem Film, aber gerade dadurch zieht er ihn auf seine und Dawns Seite. (hip) Atelier
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