„Weihnachtsgeld durchgeflutscht“

■ Computerprogrammierer vergaß Bremerhavens Theaterleute

Um ein Haar hätte das künstlerische Personal des Bremerhavener Stadttheaters kein 13. Monatsgehalt bekommen. Schuld war ein Fehler beim Programmieren des Personalcomputers. Die Theaterleute haben einen eigenen Tarif und eine eigene Berechnungsgrundlage für das zusätzliche Honorar. „Deshalb ist beim Programmieren das Weihnachtsgeld wohl durchgeflutscht“, vermutet der Sprecher der Seestädter Grünen, Hans-Christian Scherzer. 810.000 Mark fehlen nun in der Personalkasse. Durch den Doppelhaushalt bis 1997 werden es 1,6 Millionen Mark.

Daß den Künstlern das Weihnachtsfest nicht verdorben wurde, lag daran, daß „im Personalhaushalt noch Luft war“, sagt Magi-stratssprecher Wilfried Moritz. Soll heißen, das Zusatzhonorar wurde bereits überwiesen. Personelle Konsequenzen wird das „menschliche Versagen“ nicht haben.

Grünen-Sprecher Scherzer bezeichnete die Angelegenheit als typisch für die unsolide Haushaltsführung der großen Koalition. Rund 64 Millionen Mark beträgt das Loch im Stadtsäckel. Vergrätzt sind die Grünen auch über die Fehlerbewältigung des Magistrats. Bürgermeister Burghard Niederquell hatte den Mitgliedern des Finanzausschusses den Lapsus in einem Unterlagenwust zum Genehmigen nach Hause geschickt. Jeti