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Genmanipuliert? Nicht die Bio-Bohne!

Die Gemüter beschäftigt sie schon, die Gen-Sojabohne der US-amerikanischen Firma Monsanto, die vor gut zwei Wochen im Hamburger Hafen anlandete. So viele, „wie ich erwartet habe“, sagt Monika Weller vom Altonaer Naturkostladen „Achaldan“, seien es allerdings nicht. Wer im Bioladen einkauft, der wisse eben, daß genmanipulierte Lebensmittel hier „von vornherein ausgeschlossen“ sind, ist sie sich mit Anne Kadisch von der „Kornmühle“ in Eimsbüttel einig.

Zertifikate, die von den Lieferfirmen vorgelegt werden, rechtfertigen diese Sicherheit. Und der Hinweis: „kontrolliert biologisch“. Die Monsanto-Bohne wurde gentechnisch verändert, um sich gegen das ebenfalls von Monsanto auf den Markt gebrachte Herbizid „Round-up“ behaupten zu können. Ökologisch erzeugte Nahrungsmittel, so läßt der Bundesverband Naturkost Naturwaren (BNN) wissen, müssen nicht resistent gemacht werden, „weil im ökologischen Landbau gar keine Herbizide eingesetzt werden“.

Vertrauen ist gut, doch kontrolliert wird auch. „Sobald ich ,Bio' auf meine Produkte schreibe“, sagt Folkert Mohrhof von der Tofumanufaktur Nagel in Osdorf, „muß ich mir eine Kontrollfirma suchen.“ Das sehen die Richtlinien der EU-Bioverordnung vor, die die Verwendung von Herbi- und Pestiziden ebenso untersagen wie die genmanipulierter Rohstoffe. Nagel hat sich schon vor Jahren mit fünf anderen Naturkostherstellern zur Interessengemeinschaft Ökosoj e.V. zusammengeschlossen, ist Mitglied im BNN und unterliegt so einem noch strengeren Reglement. Dazu gehören der lückenlos dokumentierte Herkunftsnachweis und regelmäßige Kontrollen der Anbauverbände.

Doch Soja ist nicht nur in Tofu-Variationen enthalten. Schokolade, Margarine oder Fischkonserven – sie alle brauchen die eiweißreiche Bohne. Viele Händler und Hersteller haben bereits erklärt, auf Gentechsoja zu verzichten. Eine Liste ist bei Greenpeace zu erhalten; genaues Lesen informiert über die Tiefe des Engagements. So ist zum Stichwort Nestlé Deutschland zu lesen: „will zur Zeit keine gentechnisch manipulierten Sojabohnen bzw. -produkte einsetzen; Nestlé International will in absehbarer Zeit Gentech-Soja einsetzen, auch in der Babynahrung“. bit

Infos: Greenpeace-Soja-Kampagne, 040/30618-396; Internet: http/ www.greenpeace de

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