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: Star Trek - Der erste Kontakt

Frauen sind doch nicht klüger als Computer. Auch wenn sie sich viel Mühe geben und Trilliarden von Humanoiden in willfährige Metastasen ihres eigenen Gehirns verwandeln – am Ende kommt doch der nette, bleiche Androide und trickst sie aus. So ergeht es jedenfalls dem Borg-Fräulein, einer glatzköpfigen Menschmaschine, die gerne das Universum beherrschen möchte, dabei aber leider auf die idiotische Idee kommt, Lieutenant Commander Data als Wesen mit menschlichen Schwächen zu behandeln. Wer die unbedingte Loyalität des Roboters kennt, weiß schon, wie das ausgehen muß: Am Ende ist das Borg-Fräulein kaputt, das ganze Universum gerettet, und das Raumschiff Enterprise war natürlich wieder Ort dieser Heldentaten.

Daß dafür wieder ein unlogisches Skript her mußte, wie es immer so ist, wenn Science-Fiction-Autoren Zeitreisen entwerfen, mindert kaum den Spaß an dieser mittlerweile achten Kinofolge von Star Trek, der ersten völlig ohne Captain Kirk. Denn das Borg-Fräulein will die Geschichte rückgängig machen, indem sie die Erfindung des Warp-Antriebs auf der Erde nach dem 3. Weltkrieg verhindert, und das ist von Regisseur Jonathan Frakes, a.k.a. William Riker, spannend und lustig inszeniert, auch wenn das alles überhaupt nicht sein kann.

Aber wenn ein phallisches Raumschiff in eine Zeitspalte fliegt, Data mit dem Borg-Fräulein zungenküßt, oder Counselor Troi, zum Tequila-Saufen verführt, endlich fünf Prozent Menschlichkeit bekommt, dann fühlt man sich doch wie bei einer Flesh-Gordon-Subversion. Aber Trekkies, keine Angst, alles bleibt im seriösen Bannkreis des Multikulti-Demokratie-Weltraums von Jean-Luc Picard. tlb

Grindel, Hansa