Kommentar: Doppelpack Engel
■ Nur schlechte Nachrichten zu Weihnachten
Noch ein paar Tage, dann endlich ist Weihnachten. Wir brauchen das Fest, das wie kein anderes dem Bedürfnis dem schlicht Schönen, nach Frieden und heiler Welt eine Ausdrucksform gibt.
Schlechte Nachricht für den Vulkan, schlechte Nachricht für Kocks, schlechte Nachricht für die Heizkesselhersteller von EWFE, schlechte Nachricht für DST und die Kranbauer von Atlas-Weyhausen. 100.000 weniger Arbeitsplätze in der Region als vor vier Jahren, das sind 3,6 Prozent. Wie soll man aus sowas eine vorweihnachtliche aktuelle Tageszeitung machen?
Wir wären ja gern positiv, aber Nachrichten müssen vor allem wahr sein, so leid uns das tut. Je weniger schön die Nachrichten sind, desto wichtiger sind Gelegenheiten wie Weihnachten, an denen wir uns die Engel ins Wohnzimmer stellen und eine Kerze davor anzünden. „Die Welt ist kalt und Engel bevölkern wärmend Gefühle, Phantasien, Gemälde, Dichtungen, Schlager, ja sogar Schaufenster“, will der Sprecher der Katholiken in dieser taz-Ausgabe alle die, die die aktuellen Nachrichten auf dieser Seite lesen müssen, trösten: „Jeder Mensch kennt in seinem Innersten die Sehnsucht nach einer ganz anderen Welt.“
Dumm nur für die, wie immer, die diese Welt hier nicht zu anders als die schöne erleben möchten. Diesmal brauchen zu viele eine doppelte Packung Weihnachtsengel. Klaus Wolschner
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