Dollar-Fieber am Roten Fluß

Seit sich Vietnam für die „sozialistische Marktwirtschaft“ entschieden hat, ist das Warenangebot üppiger, sind die Häuser höher geworden. Hanois Altstadt wird immer mehr zerstört  ■ Von Volker Klinkmüller

Sobald sich die Vorhänge wieder heben, wird vom einstigen morbiden Charme nichts mehr übrig sein. Vorbei sind dann die Zeiten, als die Zuschauer noch in muffigen, ausgeleierten Plüschsesseln versanken und tieffliegende Fledermäuse oder vorbeihuschende Ratten den Aufführungen eine unerwartete Dramaturgie verliehen. Auch die dicken Grasbüschel und kleinen Bäumchen werden dann aus den Verschnörkelungen der barocken Fassade verschwunden sein. Heimwehkranke französische Kolonialherren hatten dieses Theater als verkleinerte Replica des Pariser Opernhauses um die Jahrhundertwende in Hanoi errichtet. Ende 1997 soll die zweijährige, 30 Millionen Mark teure Restaurierung beendet sein. Dann wird es dort eine Klimaanlage, ein modernes Akustik- und Beleuchtungssystem, vielleicht sogar irgendwann – so hoffen die Bewohner der vietnamesischen Hauptstadt – ein Konzert von Luciano Pavarotti geben. Und gewiß wird niemand die lärmende Sirene vom Operndach vermissen, die im Zweiten Weltkrieg montiert wurde, später bei amerikanischen Bombenangriffen gewarnt hatte und bis vor kurzem als stadtweites Signal zur Mittagspause ertönte.

Denn schließlich gibt es mittlerweile genug Uhren in Hanoi – und die laufen immer schneller. Die Zeitenwende nach der Öffnung Vietnams wird der altehrwürdigen Stadt ein neues Gesicht bescheren. Krieg und Sozialismus, Elend und Verwüstung, sogar das feuchte Klima hat Hanoi überstanden. Nun ziehen Abrißkolonnen mit Spitzhacken und Baggern durch die Stadt, zerstören in atemberaubender Geschwindigkeit architektonisches Erbe. Stahlbeton, Zement und Glas ersetzen Schmiedeeisen, Stuck und Ballustraden. Investoren und Architekten aus aller Welt wetteifern darum, Hanoi mit einer Skyline aus Wolkenkratzern zu versehen. „Wir werden die Stadt modernisieren und sie zu einem zweiten Singapur, Hongkong oder Kuala Lumpur machen“, kündigt Kyung-Won Kim als Manager eines südkoreanischen Großunternehmens an und hat auch schon gezeigt, wie er das meint: Sein neues „Daeha Business Center“ ist 18 Stockwerke hoch und überragt das Opernhaus – bis vor wenigen Jahren noch höchstes Gebäude der Stadt – um ein Vielfaches. Sollten alle gegenwärtig geplanten Projekte, wie der „Art déco Twin Tower“, die „Red River City“ oder das „Ever Fortune Plaza“ tatsächlich verwirklicht werden, droht am Roten Fluß schon bald ein kleines Manhattan.

Hanoi hat sich schon mehrmals radikal verändert. Als Kaiserresidenz schaffte das einstige Pfahldorf den Sprung zur Stadt. Aber nachdem die Dynastie der Nguyen-Kaiser im 19. Jahrhundert nach Hue umsiedelte, wurden Festungsmauern, Stadttore und Paläste geschleift. Das heutige Hanoi ist ein Werk der Franzosen, die 1882 einmarschierten und aus der Stadt bis zu ihrem Abzug 1954 ein kleines Paris machen wollten. Sie verwandelten den „Ort zwischen den Flüssen“ (Ha = Fluß, Noi = innerhalb) – bis dahin geprägt durch sein dichtes Netzwerk aus Seen, Flüssen und Kanälen – in eine Straßenstadt. Fast alle Wasserwege wurden zugeschüttet, sogar bedeutende Tempelanlagen eingeebnet. Mit säulengestützten Villen, prächtigen Geschäftshäusern und herrschaftlichen Verwaltungsbauten, Banken, Hotels und dem verspielten Opernhaus entstand die „Ville Française“ (Khu Pho Tay) – eine homogene, kolonialgelbe Stadtlandschaft mit dem Charme einer französischen Provinzstadt.

Durch die historische Bausubstanz, die baumgesäumten Boulevards, zahlreiche Stadtseen, Parks und pittoreske Pagoden sowie sein halbdörfliches Alltagsleben entfaltet Hanoi einen ganz eigenen Reiz. Doch die fast drei Millionen Einwohner zählende Metropole ist dabei, ihr einmaliges touristisches Kapital zu verspielen. Zur Zeit wird darüber debattiert, wie der tausendjährige Geburtstag Hanois im Jahr 2010 gefeiert werden soll. Viel eher aber stellt sich die Frage, ob bis dahin von der Altstadt noch irgend etwas übrig sein wird. Denn in einem der ärmsten Länder der Welt stellen Dollars die größte Versuchung dar. In zahlreichen Joint-ventures fordern ausländische Unternehmen – indem sie zugleich die Sanierung von Versorgungsleitungen, Kanalisation und Verkehrswegen versprechen – die Filetgrundstücke der Innenstadt und den Bau von Hochhäusern. So artet der Wunsch, die marode Hauptstadt in eine lebenswerte City zu verwandeln und gleichzeitig das architektonische Erbe zu bewahren, zum Spagat aus.

Rund um das Opernhaus und sogar am sagenumwobenen Hoan- Kiem-See klaffen mitten in der Stadt bereits häßliche Abrißwunden. In der Dinh-Tien-Hoang 25 blickt Le Van Khoi – eine Mischung zwischen Miraculix und Methusalem –, die Augen leicht verklärt, das Ho-Chi-Minh-Bärtchen glatt nach unten streifend, in die Zukunft. Schummriges Licht fällt auf die geheimnisvollen Schwarten und astrologischen Skizzen, die sich vor ihm auf dem Tisch stapeln. Die Wände seines Altstadthauses sind bedeckt von Zertifikaten und Dankesbriefen aus aller Welt. Schon seit sechs Jahrzehnten therapiert der Wunderheiler und Wahrsager Rheuma, Diabetes, Hämorrhoiden oder Asthma. Seine spirituellen Praktiken haben offenbar schon bei Kopfschmerzen und Verstopfung, sogar gegen Alpträume und Bettnässerei geholfen. Doch nun scheint der 85jährige Greis mit seiner Weisheit am Ende. „Es ist traurig und schlimm, wie schnell sich diese Stadt verändert“, orakelt er, während der Baulärm in unmittelbarer Nachbarschaft sein Gemurmel überlagert. „Aber ein Mittel dagegen finden konnte ich bisher leider nicht.“

Gleich um die Ecke markiert ein klotziger, dunkel verglaster Rundbau das neue Tor zum Altstadtkern der „36 Gassen“ (Ba Muoi san Pho Phuong). In der „Cité Indigène“ – wie die Franzosen dieses Viertel nannten – haben sich vor einigen Jahrhunderten Handwerker und Händler mit eigenen Stadtvierteln angesiedelt. Noch heute ist dieses Labyrinth nach Zünften, Geschäften und Waren geordnet. Nur über 5 bis 6 Meter Straßenfront verfügen die zwei- und dreistöckigen Häuser. Dafür erstrecken sie sich bis zu 80 Meter in die Tiefe. Die wohl einzigartigen Tunnel- und Röhrenhäuser, in denen oft über siebzig Menschen wohnen, lassen das Leben pulsieren. Türen und Fenster sind weit geöffnet, zeigen den Alltag der Bewohner fast wie im Schaufenster. Vielerorts quillt das Leben auf die Straße, werden Gehwege als Geschäftsfläche genutzt. Dosenbier, Waschpulverkartons und Früchte sind kunstvoll zu Pyramiden aufgetürmt. Glühbirnen, die einfach nur an der Leitung baumeln, beleuchten endlose Reihen bunter Stoffballen, T-Shirts und Pullover. Dazwischen dampfen Garküchen mit würzigen Nudelsuppen, die an kleinen Tischen mit Schemeln gelöffelt werden.

An einigen Altstadthäusern wuchern bereits die Geschwüre der neuen Zeit: nachträglich eingebaute Klimaanlagen, blinkende Leuchtreklame oder störende Satellitenschüsseln. Und mancherorts verdrängen neonbeleuchtete Bistros, Szenekneipen und Billardstuben die traditionellen, gemütlichen Hanoier Cafés. Aber im „Cha Ca La Vong“-Restaurant zum Beispiel hat sich seit Jahren nichts geändert – nicht einmal die Bedienung: Sie spricht noch immer kein Englisch, bietet die einzige Speise des Hauses auf einem handgeschriebenen Zettel an. Eine steile, ausgetretene Treppe führt zum Obergeschoß des zweistöckigen Restaurants in der Hang Cha Ca (Gasse der Fischgerichte) Nr. 14 hinauf. Als Mobiliar finden sich lediglich ein paar abgewetzte Holztische, blanke Schemel, ein alter Schrank und ein kleiner Hausaltar. Nach wenigen Minuten wird ein Tontopf mit glühender Holzkohle und einer verbeulten Eisenpfanne serviert. Jeder ist sein eigener Koch, kann für rund 7 Mark nach eigenem Gusto die gereichten Nudeln mit drei Sorten Kräutern, Erdnüssen, Gewürzen und den eingelegten „Cha Ca“-Fischstückchen brutzeln. Seit fünf Generationen wird das traditionsreiche Rezept der Marinade sorgsam als Geheimnis gehütet. Safran, Minze und Koriander lassen sich aus der Essenz herausschmecken. Das Öl – so hält sich ein hartnäckiges Gerücht – soll aus zermahlenen Käfern gewonnen werden. Aber das hat wohl noch niemanden von einem Besuch dieser urigen Brutzelstube abgehalten.

Voller kleiner Geheimnisse präsentiert sich diese Altstadt für viele Besucher – reizvoller als die übliche Touristenroute zwischen Ho- Chi-Minh-Mausoleum, Einsäulen- Pagode, Literatur-Tempel und der roten Holzbrücke „The Huc“. Sie genießen die schmalen Gassen, die – anders als ihre europäischen oder amerikanischen Pendants – noch ohne nachgegossene Laternenpfähle, teuer verklinkerte Gehsteige oder vorgehängte Fassaden auskommen. Aber das geschäftige Leben im Gassengewirr täuscht darüber hinweg, daß viele Gebäude nur von Sand, Kalk, Zuckersirup oder bläulichgrünem Schimmelpilz zusammengehalten werden. „Die Altstadt ist in ihrer jetzigen Form nicht zu retten“, weiß Le Manh Cuong, Leiter einer mit der Sanierung beauftragten Architektengruppe. Eine originalgetreue, aufwendige Restaurierung – wie die der alten Oper – sei völlig ausgeschlossen. „Kein Mensch der Welt könnte das bezahlen.“ Auch die Unesco kann nur begrenzt helfen, hat ihre Unterstützung lediglich für 232 kulturhistorisch wichtige Bauten – zumeist Tempel und Pagoden – zugesichert.

Nun soll versucht werden, wenigstens die gewachsenen Strukturen zu erhalten. Aber sogar das ist problematisch, denn die Bewohner der „36 Gassen“ quälen ganz andere Dinge: undichte Dächer, feuchte Wände, die extreme Überbelegung der Tunnelhäuser und eine provisorische Energieversorgung. Nur rund 60 Prozent der Bevölkerung sind an die städtische Trinkwasserversorgung angeschlossen, allein 100.000 Kubikmeter des kostbaren Nasses sollen jeden Tag durch die maroden Leitungen verlorengehen. Was Besucher als Touristenattraktion bewundern, ist für die Einheimischen Ausdruck von Armut – und die wollen sie möglichst schnell hinter sich lassen. Wer das Geld irgendwie aufbringen kann, baut neu – und zwar ohne große Rücksicht auf die Straßenfluchten, Geschoßhöhen und Fassadengestaltung. Hinter Plastikplanen und Bastmatten wird bis in die tiefe Nacht geschuftet, um im Scheinwerferlicht klammheimlich vollendete Tatsachen zu schaffen. Statt wie bisher zwei oder drei haben die neuen Häuser jetzt fünf oder sechs Geschosse und obendrein keine offizielle Baugenehmigung. Besonders auffällig sind die privaten Minihotels, die im Altstadtkern überall aus dem Boden geschossen sind. Wie überladene Weihnachtsbäume glitzern sie nachts unter bunten Lichterketten. Allerdings haben sie mit ihren relativ komfortablen Zimmern wesentlich dazu beigetragen, den ersten Touristenansturm auf Hanoi zu bewältigen.

Denn für Ausländer lange Zeit verschlossen, hat sich Vietnam seit der Öffnung 1989 zu einem der begehrtesten Reiseziele Südostasiens entwickelt. Mit jährlichen Steigerungsraten um die 30 Prozent ist der Tourismus zu einem der wichtigsten Devisenbringer geworden.

Fortsetzung nächste Seite

Fortsetzung

1,36 Millionen Ausländer kamen im vergangenen Jahr, bis 2010 soll die Besucherzahl nach dem ehrgeizigen „Master-Plan“ von Tourismus-Minister Do Quang Trung auf 8,7 Millionen ansteigen. Die staatliche „Vietnam Airlines“ will bis zum Jahr 2005 rund 45 neue Maschinen in Dienst stellen. Neben Saigons Flughafen „Tan Son Nhat“ wird zur Zeit der „Noi Bair Airport“ in Hanoi für 500 Millionen Dollar ausgebaut. In der Hauptstadt sind mit den beiden renovierten Kolonialhotels „Metropole“ und „Hoa Binh“, aber auch dem neuen „West Lake Regency“ oder „Chancellor Court“ neue Luxusherbergen entstanden. Bis 1998 soll es insgesamt 33 Hotels mit 5.023 Zimmern im internationalen Standard geben.

In Ho Chi Minh City – vom puritanisch-kommunistischen Norden als ehemalige Hauptstadt Süd- Vietnams und pulsierende, lebenslustige Wirtschaftsmetropole noch immer kritisch beäugt – hat der Bauboom bereits gewisse Überkapazitäten geschaffen. Prinzipiell gibt sich die vietnamesische Führung bestrebt, die dortigen Fehlentwicklungen zu vermeiden. Deshalb wurde unter anderem entschieden, in Hanoi vorerst keine weiteren Joint-ventures für Hotelbauten zu genehmigen. Andere Maßnahmen zielen auf die „kulturelle Verschmutzung“, die ausländische Touristen und Geschäftsleute seit der Öffnung ins Land tragen. Viel strenger als im früheren Saigon wird in Hanoi gegen ein Aufblühen des Nachtlebens vorgegangen – das sich deshalb inzwischen wieder vorwiegend in Hotelbars konzentriert. Überhaupt soll der westliche Einfluß die Stadt nicht in dem Maße verändern wie die südliche Schwester: Zu Beginn dieses Jahres wurden im landesweiten „Kampf gegen soziale Übel“ halberotische Poster, Zeitschriften und Videofilme verbrannt. Geschäftsinhaber mußten internationale Werbesymbole – sogar von Coca-Cola und den großen Mineralölkonzernen – zukleben. Seitdem werden auch die Vorschriften strenger überwacht, nach denen englische Schriftzüge – selbst von bekannten Luxushotels – im Straßenbild kleiner sein müssen als die vietnamesischen.

Im Oktober wurden sogar die bei Hanois Jugend so beliebten Inline-Skates und Skateboards aus der Innenstadt verbannt. Dennoch ist der Wandel – gerade im Straßenverkehr – unübersehbar: Immer mehr Mopeds und Autos hupen sich durch die einstige „Stadt der Fahrradfahrer“. Neue Limousinen aus Süd-Korea schmälern als „Meter-Taxis“ das Geschäft der dreirädrigen Fahrrad-Cyclos, die von den Behörden neuerdings als Verkehrshindernisse betrachtet und in einigen Straßen sogar mit Fahrverbot belegt werden. Bis zur Jahrhundertwende soll der öffentliche Personennahverkehr mit viertausend neuen Bussen umstrukturiert werden. Um einem Verkehrsinfarkt wie in Bangkok vorzubeugen, ist mit Hilfe aus Deutschland ein 35 Kilometer langes, rund 464 Millionen Dollar teures Stadtbahnnetz geplant. Dabei war die allseits beliebte Elektrotram, auf die so manche trostlose Gleise verweisen, erst Ende 1989 eingestellt worden. Frühe Besucher Hanois schwärmen noch von den Zeiten, als der Schaffner an Bord mit einem Handseil den Schleifer vom Fahrdraht ziehen mußte, um das rotgelbe, klapprige Gefährt zum Stehen zu bringen.

1989 – zu seinem 100. Geburtstag – wurde bis auf einige Portal- Fragmente der „Dong-Xuan- Markt“ abgerissen. Seine eindrucksvolle Hallenkonstruktion korrespondierte mit der nahen Long-Bien-Brücke, die in weiten Bögen den Roten Fluß überspannt. Als ein einziges Flickwerk hat sie die amerikanischen Bombardements von April 1966 bis Dezember 1972 überstanden. Ein angelaufenes Messingschild verrät noch heute den Namen der Pariser Ingenieursfirma, die das 1,7 Kilometer lange Eisenwerk um die Jahrhundertwende als „Doumer- Brücke“ errichtete. Und wer noch möglichst viel vom berühmt-berüchtigten „Hanoi Hilton“ auf dem Straßendreieck Hai Ba Trung, Tho Nhuom und Hoa Lo sehen möchte, sollte sich beeilen. Denn auf dem Grundstück des ehemaligen Hoa-Lo-Gefängnisses wachsen für 60 Millionen Dollar bereits die beiden „Hanoi Towers“ mit Fünf-Sterne-Hotel, Appartements, Konferenzzentrum und Einkaufspassage heran. Bis Ende 1998 sollen die 22 Stockwerke hohen Türme als neue Wahrzeichen Hanois fertig sein.

Eng war das 1904 von den Franzosen errichtete Hoa-Lo-Gefängnis mit der Landesgeschichte verbunden. In der Kolonialzeit saß hier fast die gesamte politische Führung des heutigen Vietnams ein. Seinen Spitznamen „Hanoi Hilton“ erhielt das Gefängnis jedoch erst während des Vietnamkriegs, als mehrere hundert amerikanische Piloten und Bordschützen aus abgeschossenen Bombenflugzeugen inhaftiert waren. Beinahe wäre die Chance, aus dem geschichtsträchtigen Gemäuer eine der größten Touristenattraktionen Hanois zu machen, vertan worden. Doch in letzter Minute haben Bürgergruppen – angeführt von einflußreichen Veteranen – für die Erhaltung als historisches Denkmal gekämpft. Wenn die „Hanoi Towers“ fertig sind, werden zwar die bis zu 5,20 Meter hohen Außenmauern des Gefängnisses planiert. Aber die Stadt hat vor Baubeginn zugestanden, daß wenigstens ein Viertel des insgesamt zehntausend Quadratmeter großen Geländes als Museum erhalten bleibt. Ein paar muffige Zellen mit Wandkritzeleien ehemaliger Häftlinge, Eingänge zu Fluchttunneln oder die Guillotine mit dem Körbchen für abgetrennte Köpfe sollen dort zu sehen sein. Eine sinnvolle Ergänzung zu den vorhandenen fünf Museen, die anschaulich Vietnams außergewöhnlich kriegerische Vergangenheit darstellen.