Ölteppiche treiben auf japanische Küste zu

■ Energieversorgung von Kamtschatka durch Tankerausfall gefährdet

Tokio/Moskau (AFP) – Die schlimmste Ölpest vor Japan seit mehr als 20 Jahren hat sich am Sonntag bis auf 70 Kilometer der Küste genähert. Rettungsmannschaften streuten Lösungsmittel auf die Ölteppiche. Das Öl strömte aus dem russischen Tanker „Nachodka“ aus, der in der Nacht zum Donnerstag bei stürmischer See vor der Insel Oki, 500 Kilometer westlich von Tokio, in zwei Teile gebrochen war. Bis Sonntag verlor er etwa 4.000 von insgesamt 19.000 Tonnen Öl. Die Lieferung war für die Halbinsel Kamtschatka ganz im Osten Rußlands bestimmt. Die dortigen Behörden kündigten am Samstag ein Notprogramm zur Einsparung von Energie an.

Laut der russischen Nachrichtenagentur Interfax sollte der Strom für Privathaushalte um vier Stunden täglich gekürzt werden, die Heizung um 20 Prozent. Lieferungen von Dieselkraftstoff an Unternehmen sollten ganz eingestellt werden. Damit sollen die Ölvorräte bis zum 12. Januar reichen. Der nächste Tanker mit etwa 30.000 Tonnen Öl wird am 17. oder 18. Januar erwartet.