Ein Heldenepos für die Schmunzelfraktion

■ Michael Jordan und Bugs Bunny besiegen in Space Jam böse Machenschaften aus dem All unterm Korb

Vielleicht muß man 74 Mios pro Saison verdienen, um so unendlich cool zu sein, vielleicht aber verdient man sie, weil man so ist? Michael Jordan jedenfalls würde dem normalen Medien- und Sportkonsumenten als Herzerwärmung schon reichen, wenn man nur einen seiner im Rückwärtsfallen von hinter der Neunmeterlinie millimetergenau im Korb plazierten Würfe sieht. Aber daß Jordan auch als Selbstdarsteller über dem Boden schwebt, weil er locker, ironisch und charmant sich und sein Genre vermarktet, als würde er im Kino neben dir sitzen und von eurer gemeinsamen Schulzeit plaudern, das ist schon irgendwie ordentlichen Respekt (und 74 Mios) wert. Kurz, Space Jam, der Kampf von Bugs Bunny, den Loonie Tunes und Air Jordan gegen einen bösen Schau-steller aus dem All, der sie alle zusammen an seinen Vergnügungspark ketten möchte, ist ein 1a Werbespot für Jordan und die NBA.

Die böse und blöde Kohorte des fetten Schmierlings kommt auf die Welt, um die Loonies zu entführen, läßt sich aber auf ein Basketballspiel ein, dessen Ausgang über die Entführung entscheiden soll. Die bunten Monster stehlen sich die Talente von Charles Barkley, Patrick Ewing und anderen NBA-Stars, und nur Michael Jordan, den die Loonies nach seinem Baseball-Intermezzo-Debakel flux verpflichten, kann sie retten.

Die Verbindung von Animation und Mensch ist wie immer perfekt gelöst, die Geschichte rasant erzählt, die Verschlingungen und Gags aus den Kinderserien locker für den Jordan berechnet, so daß am Ende alles familiengerecht die Kinokasse vollspülen wird. Allerdings: Ohne Sexy Michael wäre Space Jam nichts für Kinobesucher, die weder mit Basketball noch mit den kleinen Grausamkeiten der Loonies warm werden. Mit ihm ist es ein echtes Heldenepos für die Schmunzelfraktion tlb Cinemaxx, City, Gloria, Grindel, Hansa, Movie, Mundsburg, Oase, Palette