Telefon-Konzern zu arm

■ Cable&Wireless steigt aus Allianz mit deutschen Stromriesen aus

Düsseldorf (rtr/dpa) – Wie fand der Mischkonzern Veba (PreussenElektra, Aral) doch bis gestern seine Allianz mit der britischen Cable&Wireless toll: Das Know- how der Briten mit ihrem seit langem liberalisierten Telefonmarkt werde die Veba zu einem der ganz Großen in Deutschands und damit Europas Kommunikationsmarkt machen, so die verbreitete Meinung.

Seit gestern sieht das etwas anders aus: Wegen „strategischer Differenzen“ übernimmt die Veba für 2,2 Milliarden Mark die 40prozentige C&W-Beteiligung an dem Telebündnis Vebacom. Eine Veba-Sprecherin erklärte, daß es Cable&Wireless an Barem fehle: „Für unsere aggressive Marktstrategie in Deutschland benötigen wir Partner, die unser Tempo mitgehen.“

Den nötigen Partner hat Veba schon gefunden. Mit RWE soll nun das Untrnehmen „o.tel.o“ gegründet werden. Die Essener RWE kam letzten Herbst zur Veba, nachdem aus einem Bündnis mit Viag samt seinem Goldesel Bayernwerke und der British Telecom (BT) nichts geworden war. Mit ihren durch das Elektromonopol gescheffelten Milliarden wollen es die beiden Stromkonzerne in Deutschland allein schaffen: Mit 15 Prozent Marktanteil Nummer zwei hinter der Telekom heißt das Ziel. 2.100 Mitarbeiter der jeweiligen Kommunikationstöchter Vebacom und Telliance betreuten schon heute über zwei Millionen Kunden, sagte die Sprecherin. So betreibt die Vebacom zusammen mit Thyssen den Mobilfunker E-Plus. Für die Zukunft werde aber noch nach einem internationalen Partner gesucht.

Am 1. Januar 1998 fällt das Monopol für Sprachübertragung der Deutschen Telekom. Dann dürfen auch andere Gesellschaften bundesweit Privatkunden per Festnetz betreuen. Neben Veba/RWE und Viag/BT bleibt als dritter großer Spieler noch Arcor, eine Allianz aus Mannesmann (D2), der Deutschen Bahn AG und dem US-Riesen AT&T.