Boldt vor Ausschluß

■ Junge Union will Satzungsänderung

Der ehemalige Betreiber des neonazistischen „Nationalen Infotelefons“ und Exvorsitzende der rechtsextremistischen „Berliner Kulturgemeinschaft Preußen“, Ulli Boldt, wird in etwa eineinhalb Wochen nicht mehr Mitglied der brandenburgischen CDU sein. Das teilte deren Generalsekretär Thomas Lunacek gestern mit.

Vor einer Woche war durch taz- Recherchen bekanntgeworden, daß Boldt Pressesprecher der Jungen Union (JU) in Königs Wusterhausen ist. Boldt behauptet, nichts mehr mit Rechtsextremismus zu tun zu haben. Lunacek sagte gestern, Boldt habe seine Vergangenheit verschwiegen und sei außerdem aufgrund formaler Mängel nie Mitglied der JU gewesen.

In Zukunft will die Junge Union verhindern, daß Rechtsextreme den Jugendverband unterwandern. Dafür kündigte Lunacek eine Satzungsänderung an. Der Fall Boldt hatte in der vergangenen Woche zu einem Streit zwischen CDU und SPD geführt: Die SPD hatte der Jungen Union vorgeworfen, ein Auffangbecken für Neonazis zu sein. Lunacek habe schon früher von Boldts Vergangenheit gewußt. Barbara Junge