Bröckelnder Kit(t) bei T-Online

■ Abkommen mit Netscape ermöglicht Internet-Standard

Möglicherweise wird ein Abkommen, das die Deutsche Telekom mit der kalifornischen Software-Firma Netscape geschlossen hat, ein wenig dazu beitragen, T-Online von dem hausbackenen Image zu befreien, das ihm seit Btx-Zeiten anhaftet. Versuche, die Telekom-Standards KIT und CEPT per Browser-Plug-in zum Internet-Standard zu erheben, wurden von der Online-Szene herzlich belächelt.

Nun sollen Informationen verstärkt im Internet-Standard HTML angeboten werden. Das Abkommen sieht unter anderem vor, daß Netscape-Programme an T-Online-Anbieter verkauft werden. Die Vereinbarung umfaßt auch den für das Frühjahr angekündigten Navigator 4.0 (Communicator), den Netscape SuiteSpot- Server und weitere Produkte.

Bisher setzt der aus dem Btx- Dienst hervorgegangene Online- Dienst noch in erster Linie auf den eigenen KIT-Standard, der einen speziellen Decoder erfordert. KIT sollte das aus den Siebzigern stammende CEPT ablösen, das Btx auch über Fernbedienung und TV- Gerät ermöglichte.

International durchgesetzt hat sich aber mittlerweile die Hypertext Markup Language (HTML), die vielfältigere Möglichkeiten zur Darstellung von Text, Bild und Ton bietet. Dieser Standard wird zunehmend auch von Online- Diensten wie CompuServe übernommen, die ursprünglich ebenfalls eine eigene Technik entwickelt hatten.

Den T-Online-Anbietern bietet HTML den Vorteil, daß sie ihre Dokumente nun auch gleich für ihre Internet-Präsentation oder für ihre internen Firmennetze nutzen können. Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß Internetseiten nur T-Online-Kunden gegen Gebühr zugänglich gemacht werden können. Sie werden wie bei CEPT und KIT mit der nächsten Telefonrechnung abgerechnet. groenling@compuserve.com