Ein guter Nährboden für die Nutzpflanze Hanf

■ Internationales Symposium „Biorohstoff Hanf“ in Frankfurt/Main eröffnet

Frankfurt/Main (taz) – Mit einem Vortrag des Hanfexperten Ryszard Kozlowski, Generaldirektor des „Institute of Natural Fibres“, aus Poznan (Polen) wurde gestern in der Halle 4 auf dem Messegelände in Frankfurt/Main das 2. Internationale Hanf Symposium „Biorohstoff Hanf“ eröffnet.

Kozlowski, der auch Koordinator der FAO, der europäischen Kooperative „Forschungsnetzwerk für Flachs und andere Bastpflanzen“ ist, referierte über die vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten der Hanfpflanze: von der technischen Herstellung von Textilien über Kleidung und Chemikalien bis hin zu Papier und dem Hanfeinsatz im Mix mit anderen Materialien. Es müsse jetzt darum gehen, den Rohstoff Hanf in den Ländern der Europäischen Union (EU) industriell zu verarbeiten; der ideologische Boden dazu sei längst bereitet.

Das sieht auch Michael Karus, Geschäftsführer des nova-Instituts, das als Veranstalter des von der taz und der Zeitschrift HANF gesponserten Symposiums auftritt, offenbar ähnlich. Zunächst sei Hanf nur ein „Medienereignis“ gewesen. Doch das Medienecho auf das erste Hanf-Symposium im März 1995 habe dafür gesorgt, daß sich Forscher und Unternehmen für den Rohstoff Hanf interessierten und daß Hanf so inzwischen „zu mehr als einem Medienereignis“ geworden sei. Noch bis zum kommenden Sonntag werden rund 60 Referenten aus mehr als zwanzig Ländern – von A wie Australien bis Y wie Yugoslawien – über den Status der Hanfverarbeitung in ihren Heimatländern berichten und versuchen, neue Produktlinien und Verarbeitungstechnologien für Hanf zu entwickeln.

Auf der BioFach 97, die gestern fast zeitgleich auf dem Messegelände unter anderem von der nordrhein-westfälischen Landwirtschaftsministerin Bärbel Höhn eröffnet wurde, präsentieren 23 Hersteller und Händler aus Deutschland und Österreich die aktuelle Palette der Produkte aus Hanf: von Unterwäsche über Hüte und Kappen bis zu Hautpflegeprodukten mit Hanfsamenöl. kpk