Trauerfeier in Brüsseler Moschee für die ermordete Loubna Benaissa

Gemeinsam mit rund 20.000 Menschen nahm dieses kleine Mädchen am Samstag Abschied von der ermordeten Loubna Benaissa. Die Trauerfeierlichkeiten fanden in der Großen Moschee inmitten des Parks Cinquantenaire in Brüssel statt. Im Park und der Moschee trugen die meisten Menschen wie die Kleine auf dem Foto ein Bild des Opfers und ein weißes Kleidungsstück als Zeichen der Unschuld. Lubna war 1992 im Alter von neun Jahren entführt, mißbraucht und getötet worden. Vor dem Haus der Familie und am Fundort des Leichnams türmten sich die Blumenberge. Während der Zeremonie beteuerten zahlreiche Eltern die Solidarität der Belgier mit der maghrebinischen Gemeinde. Die Eltern anderer entführter und ermordeter Mädchen prangerten erneut das Versagen von Polizei und Justiz an. Loubna Benaissa war vor fast fünf Jahren auf dem Weg zum nahen Supermarkt spurlos verschwunden. Die Ermittlungen waren nach zwei Jahren eingestellt und erst nach der Affäre Dutroux wieder aufgenommen worden. Der mutmaßliche Täter, ein 33jähriger Automechaniker, hat die Entführung und Vergewaltigung des Mädchens gestanden, ihren Tod jedoch als Unfall bezeichnet. Er war vor Jahren wegen sexuellen Vergehens an Kindern verurteilt, aber nach 50 Tagen in einer psychiatrischen Anstalt als ungefährlich entlassen worden. Während der ersten Ermittlungen hatte ihm sein Bruder ein Alibi geliefert. Foto: AP