Unis am Kredittropf

■ Hochschulrektoren debattieren heute über Finanzierungskompromiß

Die drastischen Einsparungen an den Berliner Hochschulen sollen durch Überbrückungskredite abgefedert werden. Bei einem informellen Treffen von Wissenschaftssenator Peter Radunski (CDU) und Vertretern der Hochschulrektorenkonferenz wurde ein Vertragsentwurf erarbeitet, demzufolge das Land Berlin den Universitäten ab 1998 vier Jahre lang Kredite gewährt, da es ansonsten vor allem im Bereich der wissenschaftlichen Mitarbeiter zu unerträglichen Engpässe käme.

Nach der bisherigen Planung sollen die Hochschulen jährlich etwa 80 Millionen Mark einsparen. Der Kreditbedarf wird auf etwa 20 Millionen Mark jährlich geschätzt. Ob die Unversitäten diesem Kompromiß zustimmen werden, ist allerdings noch völlig offen. Es habe allenfalls eine Annäherung gegeben, betonte Susann Morgener, Sprecherin der Humboldt-Uni. Die Landeshochschulrektoren werden heute über ihr weiteres Vorgehen debattieren. Auch die Finanzverwaltung müßte der Kreditfinanzierung noch zustimmen.

Der Finanzbedarf der Unis sollte ehrlich in den Haushalt eingestellt werden, fordert hingegen Anselm Lange, wissenschaftspolitischer Sprecher der Grünen. Zudem sei unklar, wie die Unis die Kredite und Zinsen tilgen könnten. Das sieht Kerstin Schneider, Sprecherin der Wissenschaftsverwaltung, anders. So gewinne etwa die FU ab 2005 finanzielle Spielräume, wenn die 68er Professoren in Pension gingen. ga