Hochzeit hinter Gittern

Der dreifache Frauenmörder Thomas Holst hat gestern im Gefängnis seine frühere Therapeutin Tamar Segal geheiratet. Die Zeremonie hinter Gittern fand im Besucherzimmer der Hamburger Untersuchungshaftanstalt statt. Neben dem Paar nahmen nur zwei Trauzeugen, ein Standesbeamter und Sicherheitsbeamte an der Trauung teil. Anschließend wurde der frisch gebackene Thomas Segal – Holst nahm den Namen seiner Fluchthelferin und jetzigen Frau an – wieder in die geschlossene Abteilung der Psychiatrie des Allgemeinen Krankenhauses Ochsenzoll gebracht.

Besuchen darf Tamar Segal ihren Mann dort auch künftig nicht. „Sie hat weiter Besuchs- und Hausverbot“, erklärte der Sprecher des Landesbetriebs Krankenhäuser (LBK), Siegmar Eligehausen gestern. Aus Sicherheitsgründen werde man von der bisherigen Linie nicht abweichen. Die Frau habe Holst schließlich schon einmal – im Septemebr 1995 – zur Flucht verholfen.

Holst (32) und seine ehemalige Therapeutin (40) wollten ursprünglich bereits im Januar außerhalb der Psychiatriemauern heiraten, scheiterten jedoch am Einspruch der Behörden. Auch ein Eilantrag, mit dem die beiden Anfang Februar einen Hochzeitstermin in Ochsenzoll erzwingen wollten, wurde vom Landgericht abgewiesen. Aus Sicherheitsgründen, so die Justizbehörde, fand die Trauung jetzt im Untersuchungsgefängnis statt. lno