„Ich lebe, wo ich liebe“

■ Gitte, die dänische Sängerin, übers Reisen

Auch Gitte ließ sich dieses Jahr auf der ITB blicken. Wir machten sie am Hamburg-Stand ausfindig.

taz: Gitte, wie halten Sie es mit dem Reisen?

Gitte: Och, ich reise ganz gerne. Wir kommen gerade von einer Kreuzfahrtreise. Es ging auf der Vistafjord von San Diego nach Caracas.

Wie war's denn?

Wunderschön.

Wohin reisen Sie am liebsten?

Ceylon fand ich wunderbar, ganz toll. Das paßte zu meiner damaligen Gemütslage. Es ist so mystisch und exotisch. Meine Reiseziele ergeben sich immer aus meiner jeweiligen Verfassung, aus meinem Bedürfnis. Ich reise auch gerne nach Amerika, da ist alles so unkompliziert und großzügig. Aber ich mag auch das Arabische, Länder wie Marokko. Exotische Düfte. Länder mit Curry, indische und arabische Länder sind kulinarische Hochgenüsse. Überhaupt geht es beim Reisen ja auch viel ums Riechen, um sinnliche Momente.

Nehmen Sie viel Gepäck mit auf Reisen?

Och, wenn ich aufs Schiff gehe, schon. Da kann man mitnehmen, was man so braucht. Auch schicke Sachen. Der Zug dagegen ist unbequemer. Da muß man sich einschränken.

Radeln Sie gerne im Urlaub?

Ich fahre leidenschaftlich gerne Fahrrad. Das habe ich einmal in Dänemark gemacht. Ich bin ja so ein bißchen romantisch. Wissen Sie, was ich besonders toll finde?

Nein.

Amrum. Da ist es vielleicht gemütlich, das ist so urdeutsch. Oder an der Nahe, da gibt es den Wein, der ist spottbillig. Nahewein vor Ort zu trinken, ein Traum.

Finden Sie, daß Berlin eine Reise wert ist?

Ich bin gerne in Berlin, nun schon seit zwei Jahren. Der Berliner Senat hat es noch nicht drauf, Berlin richtig zu vermarkten. Dabei gibt es so viele tolle Sachen hier. Aber Sie müssen wissen, ich habe mehrere Rucksäcke, symbolisch gesagt, weil ich mir nie sicher bin, ob ich längere Zeit an einem Ort bleiben werde. Ich lebe, wo ich liebe.

Interview: Tomas Niederberghaus und Günter Ermlich