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Neues vom Schwarzen Loch

Das Hamburger Planetarium zeigt Bilder galaktischen Werdens und Sterbens, die das Weltraumteleskop Hubble schoß  ■ Von Vanessa Ogle

Rote Riesen, weiße Zwerge, Schwefel-Phosphor-Gemisch, Schwarze Löcher: Szenen aus der Waschmittelwerbung? Nein. Das Weltraumteleskop Hubble lädt ein zu einem All-Bummel. Der kosmische Feldstecher, benannt nach dem Wissenschaftler Edwin Hubble, schwirrt seit 1990 im Erdorbit herum und schießt viele bunte Fotos. Eine Ausstellung seiner Aufnahmen ist bis Ende März im Planetarium im Stadtpark zu sehen.

Von der Erdatmosphäre ungestört, kann das Spiegelteleskop deutlich schärfere und genauere Bilder von den Bestandteilen des Weltalls machen als sein Vorgänger, loben die Wissenschaftler. Das „Auge im Weltall“war Zeuge, als Sterne starben und andere geboren wurden. Prismatische Farben lassen Hubbles Aufnahmen unwirklich erscheinen, Gas- und Staubgemische stehen am Anfang und am Ende jedes Himmelskörpers. Die sterbenden Sterne, die Hubble jetzt beobachtet, sind selbst schon längst Vergangenheit; denn das Licht bracht trotz seiner Geschwindigkeit von 300.000 km/s Jahre bis Jahrtausende, um die Entfernung vom Stern zum Teleskop zu überbrücken. Zeit, lernen die BesucherInnen, ist relativ.

Ungeachtet dessen geht Hubbles Reise weiter, vorbei an den weißen Zwergen, den Greisen unter den Sternen, die sich im Endstadium ihrer Existenz befinden. Dann zu schillernden Nebeln aus hochexplosiven Gasgemischen, den Kinderstuben des Universums. In einem von ihnen braut sich vielleicht gerade eine ähnliche Suppe zusammen wie die, die unser Sonnensystem entstehen ließ.

Runde um Runde dreht Hubble. Schwarze Löcher tauchen auf: längst ein Mythos und doch kaum erforscht. So massiv und kompakt sind sie, daß sich nicht einmal das Licht ihrer Schwerkraft entziehen kann und die Löcher deswegen unsichtbar sind. Das Spiegelteleskop ortet sie durch die Strahlung, die entsteht, wenn Materie in ein solches Loch gezogen wird.

Zwischen zeitlosem Nichts und scheinbar künstlichen Farben könnten sich Luke Skywalker und Captain Kirk die Hand geben, stellt sich der Betrachter vor. Und irgendwo wäre dann noch dieser nackte Wurm mit Namen E.T. Und am amerikanischen Nationalfeiertag würden sich alle diese Helden gegen eine übermächtige Armada von Primitivlingen verbünden. Die Bilder aus diversen Hollywood-Filmen erscheinen plötzlich nur geklaut – von Teleskopen wie Hubble eines ist. Wer ein Spiegelteleskop hat, braucht keine digitalisierte Version von Star Wars. Planetarium-BesucherInnen leben ihren eigenen Film.

Planetarium, geöffnet: Mo/Di/Do 10 bis 14.45 Uhr, Mi/Fr 10 bis 18 Uhr, So 10 bis 16 Uhr

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