Sieben Berge für acht Mark

Bei seinem Tourenprogramm hat der ADFC eng mit der S-Bahn GmbH zusammengearbeitet. Fast alle Routen starten von Bahnhöfen  ■ Von Matthias Fink

Wer das neue Radtourenprogramm des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) in die Hand nimmt, wird gleich den grünen S-Bahn-Kringel bemerken. Werbung? Nein, mehr. Dieses Jahr ist das Programm erstmals mit Unterstützung der Berliner S-Bahn GmbH entstanden.

Radler, die öfter den öffentlichen Nahverkehr nutzen, wußten es ja schon lange: Die S-Bahn ist sympathischer als die BVG. In der U-Bahn darf man die Räder nur zu bestimmten, seltsam ausgeklügelten Zeiten mitnehmen. Busse sind sogar ganz tabu, während Radler selbst in Niederflur-Straßenbahnen auf die Gnade des Fahrers angewiesen sind.

In der S-Bahn hingegen darf man – mit dem korrekten Fahrschein, versteht sich – immer ein Rad mitführen. Nun also hat die S-Bahn GmbH das Heftchen gedruckt, bunte Netzspinnen eingeheftet und verteilt auch rund 6.000 Stück an ihren Bahnhöfen und Schaltern.

Das freut nicht nur den ADFC. Für die S-Bahn seien nicht bloß die Kunden interessant, die mit ihr fahren, „weil es nicht anders geht“, meint Henry Bethmann vom ADFC. „Sie wollen auch die Kunden im Freizeitbereich gewinnen.“

Bahnorientiert ist auch dieses Jahr wieder das ADFC-Tourenprogramm selbst. Start- und Endpunkte der Fahrten liegen in der Regel an Bahnhöfen. Ankunfts- und Endpunkt sind dabei oft nicht identisch. Wer heimlich doch mit dem eigenen Wagen anreist, kriegt also Probleme. Auch die Piktogramme neben den Einträgen im Heft wollen beachtet sein. Für schlechte Wegstrecken sind schmale Reifen ungeeignet, für Museen oder Gaststätten muß man Geld einstecken.

Ganz geheimnisvoll kann man etwa am Sonntag, den 13. April ausschwärmen. Da geht die 60 Kilometer lange „MTB-Tour über sieben Berge“, zu der ein „Fahrradhelm empfohlen“ wird.

Wer es mehr demonstrativ schätzt, wird die Umweltsternfahrt am Sonnabend, dem 19. April besonders schätzen. An den Bahnhöfen von Bernau, Angermünde, Groß Schönebeck (Schorfheide) und am Berliner Westkreuz geht es los. Die Gruppen treffen sich am NABU-Informationszentrum, das an diesem Tage in der Blumberger Mühle eröffnet wird.

Auch längere Touren sind im Angebot. Vom 24. April bis zum 3. April dauert eine Fahrt in die Kasseler Berge. Die sieben Teilnehmer des ADFC werden dabei zusammen mit Mitgliedern des Radwanderverins BRC Semper 1925 reisen. Für 35 Mark pro Person (inklusive Abendbrot und Frühstück) wird in Privatquartieren übernachtet. Wer erst mal genauer wissen möchte, was die Fahrradtour gut gelingen läßt, kann die Veranstaltung am Sonntag, den 27. April vormerken. Da gibt es praktische Tips für Ein- und Mehrtagesfahrten. Dazu sitzt die Runde aus 10 bis 15 Teilnehmern nicht etwa im stillen Kämmerlein, sondern es gilt learning by doing. Für die gemütliche Tagestour muß man sich bis zum 20. April anmelden unter 606 31 52.

Die normalen Tagestouren kosten pro Nase 8 Mark, ermäßigt die Häfte.

Das Heft mit allen genannten und noch vielen anderen Touren ist erhältlich in der Geschäftsstelle des ADFC in der Brunnenstraße 28 (zwischen den U-Bahnhöfen Bernauer Straße und Rosenthaler Platz, beide U8), außerdem an Schaltern und Bahnhöfen der S-Bahn. Beim ADFC kann man es bestellen unter Telefon: 448 47 24.