Im Spiel-Fluß

■ Schwimmendes Casino auf der Elbe

Hafenrundfahrten mit einarmigen Banditen will künftig die Spielbank Hamburg anbieten. Sie richtet dafür ihre mittlerweile fünfte „Dependance“ein – auf einem Schaufelraddampfer. Die Konzession dafür erteilte gestern der Senat.

„Eine zusätzliche Attraktion für den Hamburger Hafen“, sieht Senatssprecher Cord Schellenberg auf die Landungsbrücken zuschaufeln. Für 6,2 Millionen Mark wird die schwimmende Zockerbude derzeit auf einer Berliner Werft gebaut, weitere 2 Millionen kostet die Einrichtung im „Old-Fashion-Ambiente“.

50 Automaten und zwei Black-Jack-Tische im Mitteldeck sollen Spieler anlocken, außerdem gibt es, so Schellenberg, „unten ein Deck zum Speisen und oben ein Sonnendeck, um unser schönes Hamburger Wetter zu genießen“. Oder auch, „um die Gegebenheiten unseres schönen Hafens“zu betrachten“. Nur eines steht ob all der Schönheit noch nicht fest: der Name des „guten Stückes“.

Das gute Stück dürfte vor allen den Finanzsenator erfreuen. Einnahmen von jährlich rund 3,5 Millionen Mark erhofft sich die Stadt von dem Schiff. Denn die Spielbank muß einen Teil ihrer Gewinne an die Stadt abgeben.

Der Dampfer soll Ende des Jahres seinen Betrieb aufnehmen. Anlegestelle sind die Landungsbrücken. Der Preis für eine Fahrt soll sich an dem der normalen Rundfahrten orientieren – zwischen 15 und 18 Mark. Der Eintritt in das Casino-Deck ist dann frei, natürlich nur für Menschen über 18 Jahren. Gesellschaften können das ganze Bötchen für sich alleine mieten. „Dann“, so Schellenberg, „gibt es auch wertfrei Jetons, damit keiner mit weniger Geld rauskommt als er reingeht.“Sonst natürlich nicht. fis