Mega-Klinik für Hamburg

■ AK Heidberg und AK Ochsenzoll sollen fusionieren: Beschäftigte sind verunsichert

Aus zwei mach eins: Unter dem Spardruck der geschrumpften Krankenhausbudgets soll das AK Heidberg mit dem AK Ochsenzoll zu einem neuen Klinikum Nord zusammengeschweißt werden. Nach den Vorstellungen des Landesbetriebes Krankenhäuser (LBK) entsteht damit im Bezirk Nord das mit 2.000 Betten größte Hospital der Hansestadt. „Es handelt sich nicht um eine feindliche Übernahme“, betonte Fusions-Projektleiter Werner Gößler gestern. Vielmehr seien die Beschäftigten von vornherein in die Planungen miteinbezogen worden.

Betriebsbedingte Kündigungen sind nicht zu erwarten, soviel hat der LBK für 1997 und 1998 zugesichert. Die rund 400 MitarbeiterInnen, deren Stellen nach der Fusion abgebaut werden, sollen – wie schon die Beschäftigten des geschlossenen Hafenkrankenhauses – innerhalb der Hamburger Krankenhauslandschaft einen anderen Arbeitsplatz zugewiesen bekommen. Anfangs waren es 24, jetzt sind es 38 Millionen Mark, die mit der Zusammenlegung der Kliniken eingespart werden sollen. Dementsprechend groß ist die Verunsicherung unter den MitarbeiterInnen.

Der Personalrat vom AK Heidberg wird derweil das Gefühl nicht los, daß der LBK „ein bißchen blauäugig“an die Sache herangeht. „Es gibt eine genaue Bestandsaufnahme des Ist-Zustands und viele schöne Reden, aber keine konkreten Ansätze“, fürchtet Personalrätin Sabine Beese.

Ohne eine Zusammenlegung könnte keine der beiden Kliniken kostendeckend arbeiten. Der LBK setzt zum 1. Mai ein neues fünfköpfiges Gesamt-Direktorium ein, daß die Fusion in der Reihenfolge Administration, technischer Bereich und tatsächliche Patientenversorgung vorantreiben soll. Welcher der beiden Chefs aus Heidberg und Ochsenzoll, Professor Ulrich Vetter oder Professor Klaus Böhme, schließlich dem Groß-Klinikum als ärztlicher Direktor vorstehen wird, ist noch offen.

„Eine Fusion hat auch positive Seiten“, so LBK-Sprecher Siegmar Eligehausen, zuvor hätten die beiden Kliniken sich Konkurrenz gemacht, nun erwarte die PatientInnen eine breitere Angebotspalette. Die neuen Schwerpunkte sollen auf der alternativen Betreuung von Frühgeborenen, einer Gedächtnissprechstunde, der Schmerztherapie sowie der Behandlung von Suchtkranken liegen. Außerdem entsteht eine Station für Naturheilverfahren. Lisa Schönemann