Kommentar: Entgiften sofort!
■ Bürgerschaft ist PCB-verseucht
Einen klugen Einfall hatte Parlamentspräsident Reinhard Metz. Ließ er doch neben den ganzen FeierabendpolitikerInnen jetzt mal echte ExpertInnen in die Bürgerschaft. Und die brachten auch gleich etwas Vernünftiges zustande. Lange mußten sie gar nicht suchen. Dann hallte die Schreckensnachricht durch die Flure des Bremischen Parlaments. Der Plenarsaal ist PCB-verseucht.
Schrecklich, weil die Sanierung für 400.000 Mark den gebeutelten Etat des Präsidenten Metz weiter beutelt. Muß er doch eh schon auf 700.000 Mark verzichten. Schrecklich aber auch, weil das Gift die Nerven angreift und Organe schädigt.
Dennoch hat die Nachricht auch etwas Gutes. Klärt sich damit doch endlich auf, warum vornehmlich in der Bürgerschaft soviel Unsinn verzapft wird. Vor allem in Nähe der SenatorInnen, die schließlich direkt betroffen waren. Offensichtlich ist aber auch, daß das Teufelszeug schon länger an der Verkleidung gammelt. Erinnern wir uns: Verzapften nicht schon andere Parlamente in offensichtlich nervlich angegriffenem Zustand viele Ungereimtheiten?
Damit ist in Zukunft Schluß. Verantwortliche PolitikerInnen sind ab sofort an Gasmasken zu erkennen. Die anderen kommen dann hoffentlich nach der Sanierung zur Vernunft. Bleibt nur noch eins zu tun. ExpertInnen, stürmt die Zimmer der SenatorInnen und sucht nach allen Giften der Welt. Zum Wohle Bremens. Jens Tittmann
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen