■ Hinterbank
: Auf die Plätze, fertig, los!

Dieter Heckelmann sitzt in den Startlöchern. In den Reihen des Rundfunkrats, im Berliner Abgeordnetenhaus und vor allem in den liberalen Studios des SFB munkelt man angstvoll die Botschaft: Heckelmann könnte der Nachfolger des derzeitigen SFB-Intendanten Günther von Lojewski werden.

Noch ist es nur ein Gerücht, eine These, aber in zwei Jahren könnte der Super-GAU eintreten. Immerhin wurde der ehemalige Präsident der Freien Universität, der zum Innensenator befördert und im Senat von der SPD mit allen Kräften bekämpft wurde, von seiner CDU in Position gebracht.

Seit Ende vergangenen Jahres ist Dieter Heckelmann Rundfunkrat. Zusammen mit Fraktionschef Klaus-Rüdiger Landowsky und Monika Grütters sitzt er für die Christdemokraten in dem Gremium, das den Sender kontrolliert. Damit Grütters und Heckelmann einziehen konnten, mußte extra der CDU-Abgeordnete Dieter Biewald als Rundfunkrat abgesägt werden.

Und daß der amtierende Lojewski 1999 nicht noch einmal antreten will, das gilt im SFB und Parlament als stadtbekannt. Die Nachfolgersuche hat längst begonnen. Heckelmann konnte bei der Neubildung des Senats nicht noch einmal untergebracht werden. Zu groß der Schaden, den die Bonfert- Affäre hinterlassen hatte. War doch Heckelmanns Sprecher Hans-Christoph Bonfert wiederholt beim nationalkonservativen Dienstagsgespräch aufgetaucht und gehörte nach Aussagen aus den Sicherheitsbehörden zum engeren Kreis um den Organisator des Kreises, einen Mann mit stramm rechter Vergangenheit. Statt Bonfert zurückzupfeifen, hatte Heckelmann es damals vorgezogen, ihm Rückendeckung zu geben.

Gestolpert ist anschließend zwar der Sozialdemokrat Ditmar Staffelt, der den Rücktritt Heckelmanns gefordert hatte, aber verziehen haben das die Sozialdemokraten dem Ex-Innensenator nicht. Ob sie sich ihn jetzt als Intendanten des Senders Freies Berlin wünschen? Zumal die CDU den SFB zum Hauptstadtsender aufpolieren will.

In CDU-Kreisen wird Heckelmann denn auch für einen etwas kleineren Posten gehandelt: als medienpolitischer Sprecher der Fraktion. Hätte immerhin auch etwas mit Medien zu tun. B. Junge