"Ich mach' mich nicht naß"

■ Ina Werner, Deutschlands Antwort auf die "Baywatch"-Sirene Pamela Anderson, über Silikon, Harald Schmidt und Fingernägel aus Coca-Cola-Dosen

Als Pamela-Anderson-look- a-little-bit-alike tritt die 27jährige Schauspielschülerin Ina Werner meist nur mit einem knappen Badeanzug bekleidet in der „Harald Schmidt Show“ auf und heimste so selbst ein Lob von der Jury des Grimme-Instituts ein. Ärgern mußte sich Ina Werner hingegen über den „Playboy“, für den sie sich in „Baywatch“-verdächtiger Pose ablichten ließ: Man habe ihr „schwarze Pixel in die Schamhaare gemalt, einen dicken Hintern verpaßt“ und sowieso größtenteils „Schrott“ veröffentlicht.

taz: Warum sind Sie eigentlich so sauer auf den „Playboy“?

Ina Werner: Wir wollten genau die Posen aus Pamela Andersons Bildband nachstellen, aber was dabei herauskam, war weder Ina noch Pam. Sie spielt ja viel mit ihren Haaren und setzt ihren Körper gut in Szene. Die Bilder, die der Playboy genommen hat, sind für mich so sexy wie ein Scheuerlappen.

Wie fühlt man sich eigentlich als Running Gag in der „Harald Schmidt Show“?

Eigentlich war das als einmalige Sache geplant. Aber die Resonanz beim Publikum war so gut, daß ich weitermache.

Ist das nicht ein bißchen sexistisch, wenn Harald Schmidt Sie halbnackt in die Kälte schickt, damit Sie auf der Straße ein Tiefkühlhühnchen reanimieren?

Was sich liebt, das neckt sich eben.

Soll das heißen, Sie lieben Harald Schmidt?

Wer den Frauen zu Füßen kriecht, hat keine Chance – da hat mitunter mehr Erfolg, wer kritische Frauenwitze macht. Harald Schmidt lebt nicht abstinent, soviel kann ich sagen.

Finden Sie Schmidt sexy?

Rein äußerlich natürlich nicht. Aber seine Intelligenz und Schlagfertigkeit haben schon was.

Wie hoch schätzen Sie Ihren Anteil am Grimme-Preis für die „Harald Schmidt Show“?

Das weiß ich nicht. Es soll aber wohl ein Fax geben, in dem steht, daß er es ohne mich nicht geschafft hätte. Das hört man natürlich gern.

Die Jury hat ausdrücklich Ihre „gereckten Silikonkegel“ gewürdigt.

Ich habe da ja nie ein Geheimnis daraus gemacht, wie viele andere. Das weiß doch jeder. Bei meinem Arzt in Berlin treffe ich so viele Schauspielkolleginnen.

Wie lange wollen Sie denn noch Schmidts „Baywatch“ spielen?

Solange ich Spaß dabei habe.

Ihr Buch, das im April erscheint, heißt „Unsere Pamela“. Glauben Sie manchmal, daß Sie die wahre Pam sind?

Pam ist eine Superfrau, obwohl ich sie noch nie getroffen habe, und ich bin natürlich dankbar, daß es sie gibt, zumal das ja ganz lukrativ ist. Und warum sollte ich kompliziertere Sachen machen.

Würden Sie bei „Baywatch“ mitspielen?

Ich bekomme auch so genug Geld, ohne mich naß zu machen. Allerdings habe ich das Angebot...

...bei „Baywatch“ mitzuspielen?

Ein Gastauftritt. Aber nur wie Jenny Elvers eine Ertrinkende zu spielen ist mir zu flach.

Stimmt es, daß Sie sich früher Fingernägel aus Cola-Dosen gebastelt haben?

Aber nicht aus Clubcola-Dosen, nur Coca-Cola. Weil es in Ost-Berlin keine Fingernägel gab.

Und wie geht das?

Man muß die Cola-Dosen ein bißchen erwärmen, schneiden und zurechtbiegen. Die Hose konnte ich mir damit aber nicht mehr allein aufmachen. Interview: Oliver Gehrs