Schlank ins Jahr 2000

■ Oper: die neue Intendanz und Spielzeit

Der alte Streit um die neue Leitung der Hamburgischen Staatsoper elektrisierte noch einmal für Minuten die Präsentation der kommenden und damit ersten Spielzeit der Troika Albin Hänseroth (Staatsopernintendant), Ingo Metzmacher (Generalmusikdirektor) und Detlef Meierjohann (Staatsoperndirektor). Dann aber der Blick nach vorn.

Metzmacher wird seine erste philharmonische Saison der französischen Musik, insbesondere der Claude Debussys widmen. Nahezu vollständig soll das Gesamtwerk des einflußreichsten französischen Komponisten des 20. Jahrhunderts in der Musikhalle erklingen. Dirigenten wie David Robertson, Serge Baudo, Heinz Holliger und Emmanuel Krivine sind berufene Gäste für diese Saison, in der Metzmacher sieben Abo- und drei Sonderkonzerte leiten wird. Einer der Höhepunkte dürfte die Hamburger Erstaufführung von Olivier Messiaens letztem, riesig besetzten Orchesterwerk Eclairs sur l'au delà sein.

In der Oper tut sich auch Neues. Bruno Madernas Oper Hyperion wird die Zusammenarbeit der Hochschule für Musik und Theater mit der Staatsoper einläuten. Metzmacher leitet die Premiere im Fo-rum der Musikhochschule. Daneben stehen u.a. Verdis Macbeth (Inszenierung: Steven Pimlott), Wagners Lohengrin (Peter Konwitschny), Benjamin Brittens Peter Grimes (Willy Decker) und Paul Dukas' Ariane et Barbe-Bleue (Anja Sündermann) auf dem Spielplan. Auch hier dirigiert Ingo Metzmacher den Löwenanteil, nämlich fünf Premieren.

Das Ballett unter John Neumeier wird in der Antrittssaison der neuen Opernintendanz zwei Premieren zeigen: Delibes Sylvia und Bernstein dances, eine Art Greatest Hits-Zusammenschnitt-Choreographie.

Abos werden teurer, die Kassenpreise hingegen nicht erhöht. Der Kartenvorverkauf ist nun durchgängig von 10 bis 18.30 Uhr geöffnet. Auch werden für jede Vorstellung Kontingente für den freien Verkauf zurückbehalten, so daß auch noch Kurzentschlossene eine Karte an der Abendkasse erstehen können. Sven Ahnert