Betr.: Rechtsextremismus

Wer dachte, der rechte Spuk verschwinde irgendwann von selbst, hat geirrt. „Das Problem, das uns vor zwei, drei Jahren stark beschäftigte, hat uns wieder eingeholt“, sagt Erardo Rautenberg, Generalstaatsanwalt in Brandenburg. Auch die Statistik vermeldet einen Anstieg. Wurden etwa in Brandenburg 1995 noch 444 rechtsextremistisch motivierte Straftaten gezählt, waren es im vergangenen Jahr bereits 517. Schon lange sind es nicht mehr die organisierten Kader, die schlagend und brennend durchs Land ziehen. Szenekenner beobachten im Osten Deutschlands einen neuen Trend. Rechtsextremisten treffen sich in lockeren Gruppen, mimen in ihrem Umfeld die biedere Saubermanntruppe. Ihre Taktik zielt darauf, vom rufschädigenden Säufer- und Schlägerimage wegzukommen. Aus ihrem Umfeld wollen sie „befreite Zonen“ schaffen. Die Parole beinhaltet aber keineswegs einen Verzicht auf Gewalt. roga