Moslemischer Friedhof geschändet

Auf dem moslemischen Beerdigungsfeld des Öjendorfer Friedhofs sind neun Gräber geschändet worden. Wie erst jetzt bekannt wurde, zerschlugen Unbekannte am vergangenen Sonntag eine Statue und brachen Bilder von Verstorbenen aus den Grabsteinen. Hinweise auf die TäterInnen gibt es noch nicht. Polizeisprecher Hartmut Kapp vermutet, bei den Grabschändern könne es sich „entweder um Rechtsradikale oder um fanatische religiöse Gruppen“handeln. Für letzteres spricht, daß schon vor einigen Wochen ein muslimisches Grab in Öjendorf geschändet worden war, auf dessen Stein die Verstorbene abgelichtet war. „Es gehört sich nicht, eine Frau so abzubilden“, kritzelten die TäterInnen damals auf die Grabtafel. Am vergangenen Wochenende wurden die Gräber jedoch nicht beschmiert.

„Vielleicht hat sich auch jemand über die Ausstellung geärgert“, mutmaßt die Schriftstellerin Emina Kamber. Das Grab ihres Mannes ist eines der geschändeten. In Öjen-dorf werden seit zwei Wochen Fotos und Dokumente ausgestellt, die über moslemische Begräbnisbräuche informieren. juw