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Schonung für Seeadler und Biber

Im neuen Naturpark Uckermärkische Seen werden der Umbau zur nachhaltigen Landwirtschaft und der Artenschutz ernst genommen  ■ Von Peter Hergersberg

Seeadler und Schwarzstorch, Sumpfschildkröte und Rotbauchunke, Fischotter und Biber – sie alle leben noch in der Uckermark. Grund genug, das 810 Quadratkilometer große, wenig besiedelte Gebiet zwischen Prenzlau und Fürstenberg für besonders erhaltenswert zu erklären – ein Naturpark, fast so groß wie Berlin. Seit dem heutigen Samstag ist der Schutz amtlich: Bundesumweltministerin Angela Merkel, Brandenburgs Umweltminister Matthias Platzeck und Carl-Albrecht von Treuenfels, Vorstand des WWF, versehen das Schutzgebiet mit dem Etikett Naturpark Uckermärkische Seen. Sie stehen ein für die 32 Millionen Mark, die dort bis 2007 in Flora und Fauna investiert werden sollen.

Im Lande Brandenburg liegt wie in allen neuen Bundesländern die Meßlatte für das Label Naturpark viel höher als im Westen. Claus Meyr vom Naturschutzbund Deutschland urteilt: „In diesem Naturpark wird nicht nur Tourismus gefördert, sondern auch Natur- und Artenschutz.“ Schon seit 1992 sind Naturschützer in der Seenlandschaft aktiv: Mit 750.000 Mark jährlich fördert die Parkverwaltung den nachhaltigen Umbau der Land- und Forstwirtschaft sowie der Fischzucht – und vergüten den Bauern Ausfälle, erläutert Naturpark-Leiter Roland Resch. Die entstehen ihnen, wenn sie auf Kunstdünger und Pestizide verzichten, manch Wiese vom Pflug verschonen, Mähzeiten hinauszögern oder Schutzzonen hegen. Die Fischer ziehen noch nicht ganz mit – „bislang loten wir die konkreten Möglichkeiten des Gewässerschutzes noch aus“, räumt Resch ein.

Beinahe 23 Millionen Mark steckt das Bundesumweltministerium in die Landschaft. Mit dem Geld sollen die Parkschützer Uferlandschaften in Auen zurückverwandeln, seltenen Pflanzenarten fruchtbaren Boden bereiten und trockengelegte Moore wiedervernässen. Oberwächter Resch hat auch die ökonomische Verträglichkeit des Umweltschutzes in der Mark im Blick. „Die Park-Projekte schaffen zwar nur 23 Arbeitsplätze. Doch naturverträglicher Tourismus und der arbeitsintensivere ökologische Landbau ziehen weitere Jobs nach sich.“

Resch, der auch Sprecher der Grünen in Brandenburg ist, weiß, woran Naturparks – auch seiner – oft kranken: „Die Förderung läuft unkoordiniert.“ Ein Bauer, der seinen Betrieb ökologisch reformieren wolle, wisse oft nicht, bei welcher Behörde der entsprechende Fördertopf steht.

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