Tausendfacher Protest gegen Diskriminierung

Etwa 1.000 behinderte BremerInnen demonstrierten am Mittwoch zum 5. Bremer Protesttag vor dem Rathaus gegen ihre Diskriminierung. Mit Trillerpfeifen und Plakaten war der Protestzug zuvor durchs Steintor und Ostertor marschiert. Am Nachmittag tagte das Behindertenparlament in der Bürgerschaft.

Die Behindertenverbände fordern ein Bremisches Gleichstellungsgesetz. Weitere Forderungen: Berufliche Eingliederung und Gleichstellung im Arbeitsleben, mehr Selbstbestimmungsrechte von Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen sowie die Einrichtung der Stelle eines Behindertenbeauftragten.

Diese Stelle soll dem Parlament angeschlossen sein. Dadurch erhoffen sich die Behindertenverbände eine Unabhängigkeit von den verschiedenen Senatsressorts. Zudem seien die Probleme zu zersplittert, um von einer einzelnen Behörde bearbeitet zu werden, hieß es.

Wie berichtet, findet diese Forderung bei den Bremer Bürgerschaftsfraktionen aber keinen großen Anklang. Die große Koalition will eine Stelle dem Petitionausschuß des Parlaments zuordnen und die Koordination über die Senatskanzlei laufen lassen. Die Grünen fordern einen generellen Bürgerbeauftragten.

jeti / Foto: Nikolai Wolff