Erste bosnische Flüchtlinge abgeschoben

■ Innensenator: „Wer nicht freiwillig geht, wird ausgewiesen“

Am Mittwoch wurden die ersten zwei Bürgerkriegsflüchtlinge nach Bosnien-Herzegowina abgeschoben: Zwei Männer im Alter von 24 und 31 Jahren. Man habe sich strikt an das deutsch-bosnische Rückführungsabkommen gehalten, teilte Innensenator Ralf Borttscheller (CDU) mit – Bremen startete damit dessen „Phase eins“, die Ledige und kinderlose Ehepaare betrifft. „Die Männer waren seit 15.1. ausreisepflichtig“, so Klaus Trappmann vom Ausländeramt. Vor vier Wochen wurde den beiden – der 31jährige ist wegen Bedrohung rechtskräftig verurteilt worden – eine Abschiebung angedroht, wenn sie nicht freiwillig ausreisten.

Andrea Frohmader von der Flüchtlingsinitiative „Brücke der Hoffnung“appellierte noch einmal, auf keinen Fall in die Republik der bosnischen Serben abzuschieben, aus der zwei Drittel der Bremer Flüchtlinge stammen. Sie würden dort wieder zu Vertriebenen degradiert werden. Kaum ein Innenminister jedoch interessiere sich für die Situation im bosnischen Hinterland – am Dienstag erst haben die Minister Glogowski (Niedersachsen, SPD) und Beckstein (Bayern, CSU) die Einladung von Außenminister Kinkel zu einer Info-Reise ausgeschlagen. 200 BosnierInnen sollen dem Bremer Innenressort zufolge bereits freiwillig die Hansestadt verlassen haben. sip