Freizi-Zukunft unklar

■ Entwicklung der offenen Jugendarbeit in Arbeit / Bürgerschaft hörte Rahmenplan zur Kenntnis

Noch läßt der „Rahmenplan zur Neubestimmung der offenen Jugendarbeit in Bremen“einige Wünsche offen. Darin waren sich die Vertreterinnen aller Parteien gestern einig. Die Kritik an dem vorgelegten Entwurf der Sozialbehörde ging dabei allerdings in verschiedene Richtungen.

Am heftigsten umstritten ist die Frage, wie weit die inhaltliche und wirtschaftliche Eigenverantwortung der bislang 19 städtischen Freizis reichen soll. Wie die kommunale Verantwortung für eine Jugendarbeit aussehen kann, die Prävention von Kriminalität und Auffälligkeiten bei Jugendlichen ebenso gewährleisten soll, wie Integration von sozial schlechter gestellten und kulturell unterschiedlichen Gruppen, ist noch offen. Ob Bremer Freizis künftig in privater Regie geführt werden sollen, ist noch nicht geklärt. Scharfe AfB-Kritik daran, daß diese Frage auch nach einem halben Jahr noch umstritten ist, wies Sozialsenatorin Christine Wischer aber gestern zurück. Ein „großer Prüfauftrag“soll effektive Bewirtschaftung beispielsweise noch klären. Außerdem müßte die Debatte jetzt in die Ortsteile getragen werden, wo dann Entscheidungen über die Jugendarbeit mit Jugendlichen zusammen gefällt werden sollen. Vorab bekannte gestern die SPD-Politikerin Barbara Wulff, einer Privatisierung dabei nicht grundsätzlich im Wege zu stehen. Diesen Trend beobachtet die Grüne Maria Spieker mit Argwohn: Sie befürchtet, daß die von der SPD in den Rahmenplan bereits eingebrachte Bereitschaft, dort zu privatisieren, wo bislang nicht „effizient“mit Jugendlichen gearbeitet wird, sich gegen SozialpädagogInnen in den Einrichtungen richte – ohne daß die Gründe der Misere analysiert würden. „Das darf so nicht geschehen.“ ede