Türkische Armee marschiert in Irak

■ 50.000 Soldaten jagen PKK-Mitglieder

Ankara/Berlin (AP/taz) – 250 Panzer und 50.000 türkische Soldaten haben gestern die Grenze zum Irak überquert. Nach Angaben des Außenministeriums in Ankara sollen sie Jagd auf Mitglieder der vom Nordirak aus operierenden Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) machen. Die Operation sei „zahlenmäßig begrenzt“ und diene der Unterstützung der gegen die PKK kämpfenden irakisch-kurdischen Demokratischen Partei Kurdistans (KDP). Laut der türkischen Nachrichtenagentur Anadolu waren allerdings auch Kampfflugzeuge im Einsatz. Mindestens fünf PKK-Stützpunkte seien aus der Luft bombardiert worden. Journalisten in der Region berichteten, weitere türkische Truppen bewegten sich auf den Grenzfluß Habur zu.

Die irakische Staatsführung verlangte gestern von der türkischen Regierung, den Einmarsch zu beenden. Man kann auch ein gemeinsames Ziel von Türkei und Irak vermuten: Den reibungslosen Transport irakischen Erdöls über den Nordirak und die Türkei. Ein Sprecher der mit der KDP verfeindeten nordirakischen Patriotischen Union Kurdistans (PUK) erklärte gegenüber der taz, die KDP habe die türkische Armee regelrecht zu dem Einmarsch „eingeladen“. Bericht Seite 8