Da macht Baden (keinen) Spaß

■ Sieben Berliner Badeseen haben im EU-Badegewässerreport die Bewertung "schlecht" erhalten. Ebenso viele jedoch sind im Report als "hervorragend" ausgezeichnet

So richtig ohne gesundheitliche Bedenken kann mensch sich diesen Sommer an mindestens sieben Stellen in die Fluten der Berliner Gewässer stürzen. Denn mit „herausragend“ wurden in einer EU- Studie über die europäische Badewasserqualität im Berliner Nordwesten das Freibad Tegeler See, Saatwinkel und Konradshöhe, im Südwesten der Stadt das Strandbad Wannsee sowie im Osten das Freibad Ziegeleisee, der Große Müggelsee und der Lange See bewertet. Als „akzeptabel“ werden die Badestelle am Grunewaldsee, das Strandbad Weißensee und der Kleine Müggelsee angesehen.

Doch sieben Berliner Badegewässer erhielten von den EU-Bademeistern die Note „schlecht“, da dort noch nicht einmal die zwingenden Mindestwerte der Hygiene eingehalten werden. Dies sind die Große Steinlake, Pichelswerder, die Freibäder Plötzensee, Halensee, Jungfernheide, das Breitehorn und das Strandbad Orankesee.

Zu einem etwas anderen Ergebniss war die Berliner Gesundheitsverwaltung in einer am 14. Mai in der Berliner Zeitung veröffentlichten Studie gekommen. Dort hatte es geheißen, daß an keiner der 33 Probestellen an Berliner Badegewässern die EU-Richtlinien überschritten würden. Nur im äußersten Südwesten Berlins wurden für den Kleinen Wannsee, am Stölpchensee, Pohlsee und Griebnitzsee Bedenken angemeldet.

Spannend für die BerlinerInnen ist auch das Abschneiden der Ostseebäder. Die mit dem Zug oder dem Auto in drei Stunden zu erreichenden Ostseebäder Hiddensee, Usedom und Rügen bekamen gute Noten und konnten die höheren Leitlinien einhalten.

Die guten und die schlechten Noten für die Badegewässer stammen aus dem am Dienstag von der Europäischen Union veröffentlichten Badegewässerreport. Darin werden europaweit Badestellen an Küsten- und Binnengewässern auf zwingend vorgeschriebene Reinheitswerte untersucht. Ebenfalls überprüft wurde die Verschmutzung durch Fäkalbakterien und chemische Verunreinigungen durch Öl und Waschmittelrückstände. Insgesamt standen 1.822 Badestellen in der EU auf dem Prüfstand. Die Untersuchungen wurden allerdings nicht flächendeckend für alle Berliner Badestellen durchgeführt. Das europaweit sauberste Wasser hatten die Brüsseler in Griechenland gefunden. Dort erfüllten 19 von 20 überprüften Badestellen alle Kriterien. Das dreckigste Wasser gab's in Belgien. Insgesamt aber hat sich die Situation im Vergleich zum letzten Jahr weiter verbessert. chv