: Fundgrube
Ungeklont wohnen
Göttlich. Schluß mit der Massenware. Schluß mit diesem Einheitsikeakieferficuslook. So oder ähnlich müssen die Betreiber von Meyers göttlichem Meublement gedacht haben, als sie Ende 1995 ihren Laden in der Ludwigkirchstraße 11A aufmachten. Ungeklont wohnen, mit diesem knackigen Stichwort wirbt Firmeninhaber Meyer für seine Möbeloase der anderen Art. Alle seine Möbel sind Unikate oder Kleinserien, alle stammen aus Indonesien. Die meisten werden aus recyceltem Material in Meyers Werkstatt auf Java auf traditionelle Weise hergestellt und direkt nach Deutschland importiert. Drei bis viermal im Jahr fährt Meyer nach Indonesien, um die Herstellung zu begutachten und traditionelle Möbel zu erstehen. In Meyers Berliner Geschäft gibt es Möbel aus recyceltem Teakholz, Holzschnitzereien, Masken, Skulpturen und Bronzen, aber auch traditionelle indonesische Textilien. Ein Dritte Welt Laden ist „Meyers göttliches Meublement“ nicht. Aber mal etwas anderes auf dem zunehmend uniformen Möbelmarkt.
Low-Budget-Design
Design ist meist unbequem teuer. Und lästig exklusiv scheint es obendrein oft sein zu wollen. Das muß nicht sein, sagten sich die StudentInnen der Fachhochschule Potsdam und entwarfen ungewohnte Möbel für den kleinen Geldbeutel. Regalsysteme aus Transportkästen und Plastikeimern, Sitzmöbel aus Autoreifen und alten Autositzen, Tische und Stühle aus Styroporplatten, Pappe und preiswerten Baustoffen. Die Entwürfe voller Anregungen für die eigene Hütte sind bis zum 5. Juli in der Philipp-Schaefer-Bibliothek in Berlin Mitte zu sehen, Brunnenstraße 181, montags bis freitags 11–19 Uhr, samstags von 10–14 Uhr. adi
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