■ Hinterbank
: Den Dummy abwählen

Sie verhandeln seit fünf Monaten. Und kommen nicht weiter. Man hat sich zu unzähligen Koalitionsgesprächen getroffen. Die Bulletins für die (mehr oder weniger) interessierte Öffentlichkeit fallen kryptisch aus. Man solle doch die Grundsatzpapiere lesen. Die aber sind, wie sich bei Nachfrage herausstellt, noch nicht fertig. Oder gerade beim Koalitionspartner. Man habe noch genug Zeit, teilt ein Sprecher mit. Der Alarmismus der Opposition, die endlich einen stimmigen Haushalt will, sei völlig übertrieben.

Gestern nun war es soweit. Das Parlament tagte. Bis in den späten Abend hinein. Der Ausgang stand bei Redaktionsschluß noch nicht fest – Parlamentsferien? I wo, nicht vom Landesparlament ist die Rede, sondern vom Studentenparlament der Freien Universität. Gewählt von nicht annähernd zehn Prozent der Studis, quält es sich mit dem Problem herum, daß sich die vermeintlichen Koalitionspartner (Fachschaftsinitiativen, Grüne Hochschulgruppe, PDS sowie Regenbogenfraktion) gründlich verhakt haben. Die Bildung einer Regierung, sprich: Asta gestaltet sich extrem schwierig.

Bald ist die Legislaturperiode zu Ende, doch ob Eva Savelsberg zur Asta-Vorsitzenden in der Nacht zu Samstag gewählt wurde, war unsicher. So wie Diepgen im Senat nur primus inter pares ist, so wird die Asta- Vorsitzende als reiner Dummy gewählt. Jeder spricht eh nur für sich. Der blasse Eberhard kann's übrigens gar nicht besser können. Er selbst war auch mal Asta-Vorsitzender an der FU. Doch nicht mal den Dummy- Posten durfte er behalten. Schon nach zwei Wochen wurde er abgewählt. cif