Transrapid in die roten Zahlen

■ Bundesrechnungshof rügt Magnetbahn-Abkommen: Unkalkulierbare Risiken

Berlin (taz) – Der Transrapid ist unkalkulierbar und birgt nicht abschätzbare finanzielle Risiken in sich. Die Bundesregierung hat dies gestern aus einer ihren eigenen Institutionen schriftlich bekommen. Der Bundesrechnungshof (BRH) hat in einem vertraulichen Bericht zum zweitenmal das Konzept für die geplante Magnetschwebebahn zwischen Hamburg und Berlin untersucht. Dies war notwendig geworden, nachdem in dem Magnetbahn- Konsortium einzig die staatseigene Deutsche Bahn AG und die drei Industrieunternehmen Siemens, Thyssen und Adtranz verblieben sind.

Der Privatwirtschaft sei es dabei gelungen „das Betreiberrisiko [...] voll auf die DB AG (zu) übertragen“, schreiben die Rechnungshofprüfer in dem Bericht, der der taz vorliegt. Die „Risiken des Industriekonsortiums“ würden „entfallen“. Außerdem sei die zweite Wirtschaftlichkeitsstudie der Regierung untauglich. Dort rechnen die Gutachter immer noch mit zwei Haltestellen in Hamburg, obwohl die Stadt nur eine wünscht. Laut Bundesrechnungshof sinken dadurch die optimistischen Fahrgastzahlen noch einmal um zehn Prozent.

Der Rechnungshof empfiehlt dem Bundesverkehrsministerium daher dringend, eine „den veränderten Verhältnissen angepaßte Erlösrechnung erstellen zu lassen“. Zudem müsse mit der Industrie über einen eventuellen Flop des Transrapids nachverhandelt werden. Der diene schließlich lediglich der Industrie, „damit diese eine Grundlage für künftige Exporterfolge erhält“. ufo Bericht Seite 6