What's hot, what's not
: The Fatness of King George

■ Sie mögen es vielleicht shocking finden – Geschmack in und um Hollywood

Leser, seien Sie tapfer, denn ich habe Ihnen eine – für Sie – schreckliche Tatsache mitzuteilen. George Clooney und ich, wir haben uns verlobt. Am Montag abend bei „Norton's“ begab es sich, daß der diesjährige Batman niederkniete, ein 6,5-Millionen- Dollar-Geschmeide zückte und mich bat, die Mutter seiner Kinder zu werden. (Ich trug ein Kleid à la Scarlett O'Hara.) Nicht Michelle Pfeiffer, nicht Uma Thurman (diese Bohnenstange) noch Alicia Silverstone, ja nicht einmal Arnold Schwarzenegger möchte George zum Gefährten seiner alten Tage machen, nein – mich, denn ich habe zu ihm gestanden, als er fett war und seine Hippie- Matte nicht waschen konnte, weil das Geld für Shampoo nicht reichte!

Neben mir saß meine beste Freundin Jodie und weinte, obwohl sie gerade ein Make over hatte und fa-bel-haft aussieht mit ihren wilden Locken. Feierlich und mit dem gebotenen Ernst – Gott, George ist ja so sensibel – nahm ich den Antrag entgegen, bedachte mich gründlich und hauchte dann „Ja“. Hier die Gründe.

Zuerst möchte ich äußerliche Vorzüge anführen, die meinen George zum idealen Verlobten machen; innere Werte habe ich schließlich selbst genügend zu bieten. George stinkt gottlob nicht mehr, denn die Dreharbeiten zu „Batman & Robin“ sind ja vorbei, das Gummikostüm lüftet im Warner-Fundus, und Georgie hatte diverse Tiefenpeelings. Im Gegensatz zu, beispielsweise, Antonio Banderas und Tom Cruise ist George auch groß, nämlich mindestens 1,90 Meter. Ich kann also ohne Bedenken sagen: „Verlobter, reiche mir diesen Krimi vom obersten Regalbrett!“ oder auch, beim Michael-Jackson- Konzert, „Georgie, Süßer, hebst du mich mal kurz hoch?“ O Georgie: smooth-talking, cool-walking! George entstammt einer ehrenwerten Familie und ist zweitens 36 Jahre alt, was bedeutet, daß man ihn nicht mehr in das Regelwerk der Minne einführen muß. Drittens hält sich Georgie ein Hängebauchschwein, so daß, sollten die Rollenangebote einmal ausbleiben, keine Hungersnot droht. Viertens schließlich kann ich nun, wie eine ebenfalls verlobte Bekannte, sagen: „Machen Sie mal gefälligst das Fenster zu, meinem Verlobten zieht es!“ Es klingt so hübsch!

Nun zum Charakter meines Zukünftigen. George spielt, was heißt spielt – er IST Batman: Unerschrocken zieht er in den Kampf gegen das Böse; teamfähig ist er noch dazu, denken Sie nur an Robin, diese Flachzange – „Mr. Kinn“ Chris O'Donnell. Clooneylein ist kinderlieb – wer regelmäßig „Emergency Room“ sieht, weiß das mit Sicherheit. George hat Humor, denn Batman kennt plötzlich Witze und strengt einen nicht mehr durch weinerliches In-der-Gegend- Herumblicken an. Mein George ist gut ausgebildet, vor allem um die Schultern herum. „Verlobter“, kann ich nun beim Ankleiden für Parties, Bälle und Empfänge raunen, „zieh doch das weiße T-Shirt mit den knappen Ärmeln an – es steht dir so gut!“

Mein Schnuckel spielte als „Batman“ im ersten Anlauf 43,5 Millionen Mäuse ein. Für mich gibt das Pantöffelchen von Manolo Blahnik. Selbstverständlich muß ich von nun an darauf achten, daß andere meinen George nicht ZU toll finden. Ich denke dabei speziell an Madame Dickbusen, Madonna. Auf der Premierenfeier zum neuen Erfolgsfilm meines Erfolgsschnuckis (ich trug eine Robe von Valentino, sehr grün) ging das Gerücht, daß Madonna im nächsten „Batman & Robin“ die rachsüchtige Gattin des Joker spielen soll, nur um etwas vom Glanz meines Georgie zu stehlen. Pfui Madonna, ruft

Anke Westphal,

demnächst Clooney