FU: 100.000 Mark weg

■ Hauptkasse wurde geschlossen. Polizei ermittelt gegen Angestellten

An der Freien Universität (FU) ermittelt jetzt der Staatsanwalt. Rund 100.000 Mark sollen in der Hauptkasse der FU veruntreut worden sein. Polizei und Staatsanwaltschaft haben eine unter „konkretem Verdacht“ stehende Person im Visier, die mit der Verwaltung des Bargeldverkehrs an der FU betraut war.

Durch Zufall seien vor zwei Wochen Unregelmäßigkeiten bei Bargeldzahlungen „aufgefallen“, sagte gestern FU-Kanzler Wolf- Dieter von Fircks.

Eine Mitarbeiterin der Hauptkasse habe nach ihrer Rückkehr vom Urlaub festgestellt, daß „ein Teilbetrag einer Rechnung zweimal eingereicht“ worden sei. Die gleiche Sache, so Fircks, sollte einmal „bargeldlos“ und einmal „per Bargeld“ gezahlt werden.

Die Freie Universität erstattete daraufhin Anzeige. Um derartige Fälle und weiteren Schaden zu vermeiden, wird es künftig „keine Bargeldzahlungen“ an der FU mehr geben. Daß heißt: Alle Geschäftsvorgänge wie Gehälter, Miet- und Forschungsmittel sollen jetzt nur noch per Scheck- oder Überweisungszahlungen gehandhabt werden.

Damit will Kanzler Fircks dem „Mißbrauch besser vorbeugen“. Außerdem habe Bargeld einen zu „großen Verführungswert“, und die Zahlungen könnten später nur noch „schwer rekonstruiert“ werden.

Die Freie Universität hat den Vorfall auch dem Rechnungshof, der Finanzverwaltung und Wissenschaftssenator Peter Radunski (CDU) angezeigt.

Es bestehe jedoch „momentan keine Veranlassung, tätig zu werden“, wie die Sprecherin des Wissenschaftssenats, Kerstin Schneider, gestern erklärte. Die Hochschule sei in der Lage, diese Angelegenheit „in eigener Verantwortung zu regeln“. Karen König