■ Soundcheck: Gehört: Massive
Gehört: Massive. Tief hingen Sonne und Pollen über dem Waldboden. Und so nahm es kaum Wunder, daß nicht nur das Halbrund im Stadtpark bis an die Hecke gefüllt war, sondern sich auch dahinter Picknickdecken-Karos aneinanderreihten. Ein Konzert von Massive an der frischen Luft war für viele der passende Abschluß des warmen Tages.
Dementsprechend gemütlich ließen es auch die Bristoler Trip-Hop-Patrons angehen. Nach den wirren Ausführungen von Jimi Tenor, der ordentlich die Orgel rockte, nahmen Massive, ganz „elder statesmen“, das Tempo heraus und führten in bekifftes Schattenboxen und entwässerten Dub. Wie schon zuletzt in der Musikhalle hielt sich der Baumeister Mushroon vornehm im Hintergrund und überließ 3 D und Daddy G das Publikum. Wieder versammelte der Reggaesänger Horace Andy, der Massive sein Comeback zu verdanken hat, alle Aufmerksamkeit auf sich. Und wieder konnte die ursprüngliche Sängerin Shara Nelson nicht adäquat ersetzt werden.
Als Massive aber mitbekamen, daß man mit einem entspannten Dub-Set allein das weite Rund nicht in Aufregung versetzen konnte, lieferten sie ihre Hits „Unfinished Sympathy“und „Daydreaming“nach. Und dazu ging die Sonne pathetisch unter. Volker Marquardt
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen