Die virtuelle Kunsthalle kommt

■ „Extension“: Die Galerie der Gegenwart geht ins Internetg

Internet als Gegenstand und Material lautet das Motto eines Wettbewerbs, mit dem die Hamburger Kunsthalle internationale Künstler zur Beschäftigung mit dem neuen Medium aufgerufen hat. In Zusammenarbeit mit SPIEGEL ONLINE, SPIEGEL special und dem Konzern Philips wird damit der Versuch unternommen, die Galerie der Gegenwart in den virtuellen Raum zu erweitern.

Gesucht wurden Arbeiten, die sich im weitesten Sinne mit dem World Wide Web auseinandersetzen und sich gleichzeitig seiner Möglichkeiten bedienen (taz berichtete). Die eingespeisten Arbeiten, die bis zum 30. Juni auf dem Server von SPIEGEL ONLINE gesammelt wurden, werden nun bis Mitte August von einer Jury begutachtet, der neben Kunsthallen-Direktor Prof. Dr. Uwe M. Schneede auch Rainer Wörtmann vom SPIEGEL special, der Medienexperte Prof. Dr. Dieter Daniels und die Künstler Valie Export und Dellbrügge & de Moll angehören.

Die Jury sieht sich keiner leichten Aufgabe gegenüber. Es gilt, 120 Megabyte Kunst von über 280 „Einsendungen“zu sichten, wobei bisher jeglicher Maßstab fehlt, was denn eigentlich als Internet-Kunst zu betrachten sei. Beurteilt werden soll vor allem die „Intensität der Auseinandersetzung“mit dem Medium, man hat sich inhaltlich also keinerlei Beschränkungen auferlegt. Angestrebt ist die Interaktion mit einem weltweiten Publikum, wie sie derzeit z. B. auf der Homepage der documenta X (http://www. documenta.de) vorgeführt wird.

Zu sehen sein werden die Werke, nachdem die Jury am 13. September die Gewinner bekannt gegeben und das Preisgeld von 18.000 Mark an die drei interessantesten Beiträge verteilt haben wird. Die dann der Öffentlichkeit zugänglich gemachten digitalen Arbeiten bilden den Grundstock von EXTENSION, der Erweiterung der Galerie der Gegenwart ins World Wide Web. Parallel dazu wird die Kunsthalle im Herbst ein Vortragsprogramm zum Thema „Internet“anbieten, das die künstlerischen Möglichkeiten des neuen Mediums einer breiteren – will heißen, auch der nicht net-surfenden – Öffentlichkeit vorstellen soll.

Volker Hummel

Weitere Informationen im Internet unter den Adressen http://www.spiegel.de/extension/ und http://www.hamburg.de/Behoerden/Museen/kh/Galerie_der_Gegenwart/extensio n.html